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dpa-AFX: ROUNDUP: Rückläufiges China-Geschäft bremst Hugo Boss im ersten Quartal

METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modehändler Hugo Boss hat sich zu
Jahresbeginn trotz zögerlicher Kunden besser entwickelt als gedacht. Die
Entwicklung im ersten Quartal zeige, dass das Erreichen der Jahresprognose sehr
realistisch sei, sagte Finanzchef Yves Müller in einer Telefonkonferenz mit
Journalisten. Entsprechend bestätigte der Konzern seine Ziele für 2024. Mit dem
Zahlenwerk zum ersten Quartal überzeugte Hugo Boss zunächst Analysten und
Anleger: Zum Handelsbeginn stieg die Aktie noch um 3,9 Prozent. Die Freude
währte allerdings nur kurz. Aussagen des Managements zum rückläufigen
China-Geschäft überschatteten dann die Quartalszahlen. Zuletzt notierte die
Hugo-Boss-Aktie leicht im Minus.

Zwar sei der Konzern in Asien insgesamt um währungsbereinigt vier Prozent
gewachsen - vor allem die Regionen Japan und Südostasien hätten sich "stark"
entwickelt, sagte Müller. Im ersten Quartal sei das Geschäft in China aber im
hohen einstelligen Prozentbereich rückläufig gewesen, erläuterte Finanzchef
Müller. Grund sei eine "hohe Vergleichsbasis" im Vorjahr. Auch der französische
Modekonzern und Gucci-Eigner Kering hatte zum Jahresauftakt mit
der Zurückhaltung wohlhabender Käufer in China gehadert.

Dabei hatte sich Hugo Boss zwischen Januar und Ende März insgesamt einen
Tick besser entwickelt als vom Markt erwartet. Der Umsatz stieg gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um fünf Prozent und knackte damit die
Eine-Milliarde-Euro-Marke, wie das im MDax notierte Unternehmen
am Donnerstag in Metzingen mitteilte. Neben dem Vertrieb im Internet legte auch
der Umsatz im stationären Großhandel deutlich zu, während das
Einzelhandelsgeschäft moderat wuchs.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im Vergleich zum
Vorjahresquartal um sechs Prozent auf 69 Millionen Euro. Die entsprechende Marge
verbesserte sich leicht auf 6,8 Prozent. Unter dem Strich verdiente der Konzern
nach Minderheiten 38 Millionen Euro nach 35 Millionen im Jahr zuvor. Dank
geringerer Marketingkosten sei der Gewinn etwas höher ausgefallen als erwartet,
schrieb Expertin Chiara Battistini von der Bank JPMorgan in einem ersten
Kommentar.

Die Baader Bank setzte die Aktie nun gar frisch auf ihre Liste der "Top
Picks". Frederick Wild von Jefferies Research meinte, die Ergebnisse seien der
notwendige Treiber für eine Aktie, die zuletzt Schwierigkeiten hatte, aus ihrer
Flaute herauszukommen. In diesem Jahr hat der Kurs bislang um ein Viertel
nachgegeben.

Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand weiter ein Umsatzwachstum von
drei bis sechs Prozent auf 4,30 bis 4,45 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor
Zinsen und Steuern soll um 5 bis 15 Prozent auf 430 bis 470 Millionen Euro
steigen und die entsprechende Marge sich damit leicht verbessern./ngu/men/mis

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