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dpa-AFX: ROUNDUP: Zalando fährt operativ wieder Gewinn ein - aber kein Umsatzwachstum

BERLIN (dpa-AFX) - Zalando hat dank seines Sparkurses zum
Jahresbeginn im Tagesgeschäft wieder schwarze Zahlen geschrieben. Auch unter dem
Strich konnte der Online-Modehändler seinen Verlust deutlich begrenzen. "Unsere
Wachstumsinitiativen zeigen Wirkung und tragen zu den Ergebnissen bei. Das
bestärkt uns auf unserem Weg", sagte Finanzchefin Sandra Dembeck laut
Mitteilung. Im frühen Handel am Dienstag legte die Zalando-Aktie um rund 7
Prozent zu.

Der Dax-Konzern verdiente laut eine Unternehmensmitteilung vom Dienstag im
ersten Quartal bereinigt um Sondereffekte sowie vor Zinsen und Steuern (Ebit)
28,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein kleiner Fehlbetrag
gestanden hatte. Damit schlug sich das Unternehmen besser als von Analysten
erwartet. Der Nettoverlust reduzierte sich von 38,5 Millionen Euro auf nun 8,9
Millionen Euro.

Unter anderem lag das an geringeren Logistikkosten. In der Vergangenheit
hatte sich Zalando so zum Beispiel auf eine kleinere Auswahl an Versandpartnern
fokussiert. Zudem gewinnt der konzerneigene Logistikanbieter Zeos an Bedeutung.

Allerdings nahm der Konzern auch wieder mehr Geld für Marketing in die
Hände. Dies sei nötig, um die Nachfrage anzukurbeln und das Markenbewusstsein zu
stärken, argumentierte der Vorstand. Im ersten Quartal kam dem Konzern das
bessere Wetter zugute, das einen frühen Start in die Frühjahr/Sommer-Saison
ermöglichte.

Das reicht aber noch nicht, um die Kunden bei Laune zu halten. Die Zahl der
Aktiven Kunden - also jene Menschen, die mindestens eine Bestellung in den
vergangenen zwölf Monaten aufgegeben haben, exklusive vollständiger
Stornierungen - war um 3,3 Prozent auf 49,5 Millionen rückläufig. Finanzchefin
Dembeck argumentierte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dass Zalando
den Fokus auf profitables Wachstum gelegt habe und dies eine gewisse
Abwanderungsfolge habe. In der Vergangenheit hatte der Konzern etwa
Mindestbestellwerte eingeführt, um so auch den Warenkorbwert weiter zu steigern.

Der Bruttowarenwert (GMV) kletterte entsprechend im ersten Quartal um 1,3
Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro. Der Effekt zeigte sich allerdings nicht
beim Umsatz, der um 0,6 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro zurückging. Grund dafür
war, dass sich der Verkauf aller Waren inklusive jener von Partnern (GMV) besser
entwickelte. Der Erlös durch den Vertrieb von Produkten aus dem konzerneigenen
Retail-Geschäft zuzüglich Provisionen hinkte dagegen hinterher. Beim Umsatz
hatten sich Analysten im Durchschnitt mehr erhofft.

Baader-Bank-Experte Volker Bosse deutete dies als schwachen Jahresstart,
geprägt von der schwachen Konjunkturlage in Deutschland und einer schlechten
Verbraucherstimmung. Die Entwicklung des Umsatzes und des Bruttowarenvolumens
sei erwartungsgemäß dürftig, hieß es.

Das Management bestätigte die Jahresprognose. Wegen der andauernden
Konsumflaute dürften Umsatz und Bruttowarenwert (GMV) im schlimmsten Fall auf
Vorjahresniveau verharren. 2023 hatte Zalando 14,6 Milliarden Euro als
Bruttowarenwert ausgezeichnet und 10,1 Milliarden Euro erlöst. Co-Konzernchef
Robert Gentz und Finanzchefin Dembeck stellen aber auch ein Plus von bis zu fünf
Prozent in Aussicht. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) soll dagegen auf 380
bis 450 Millionen Euro steigen - nach knapp 350 Millionen im Jahr
zuvor./ngu/mne/mis

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