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dpa-AFX: AKTIEN EUROPA: Verluste - Eurozonen-Inflation und Hurrikan-Saison belasten

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach der Erleichterung über den Ausgang der ersten
Runde der französischen Parlamentswahlen am Montag hat sich am Dienstag an
Europas Börsen wieder Ernüchterung breit gemacht. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 verlor am Dienstagmittag 0,92 Prozent auf 4884,50
Punkte. Der französische Cac 40 sank um 0,76 Prozent auf 7503,86
Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,25 Prozent auf
8146,49 Zähler abwärts. Hier stützte der Ölsektor etwas.

"Die Marktteilnehmer finden aktuell wenig Kaufimpulse vor und stellen sich
lieber an die Seitenlinien", so Marktexperte Andreas Lipkow. "Zu viele
potenzielle Störfeuer warten auf die Investoren und die konjunkturellen
Entwicklungen in Europa, den USA und Asien lassen zu wünschen übrig."

Negative Signale gab es von der Inflation. Die Preissteigerung im Euroraum
war im Juni zwar leicht gesunken, die unterliegende Teuerung bleibt aber
hartnäckig. Die Inflationsrate fiel von 2,6 Prozent im Mai auf 2,5 Prozent. Ohne
schwankungsanfällige Preise von Energie und Nahrungsmitteln stagnierte die
Teuerung im Juni auf 2,9 Prozent. Hier hatten Experten mit einem leichten
Rückgang gerechnet.

Im Plus lagen lediglich die Ölwerte. Zu Wochenbeginn hatten die Spannungen
zwischen Israel und dem Libanon sowie ein schwerer Hurrikan in der Karibik die
Erdölpreise angetrieben. Der heftige Hurrikan 'Beryl' könnte auf eine besonders
intensive Hurrikan-Saison hindeuten. Schwere Stürme wären auch eine Bedrohung
für die US-amerikanischen Ölanlagen im Golf von Mexiko - mit entsprechenden
Auswirkungen auf Förderung und Preis.

Mit den anderen Sektoren ging es dagegen nach unten, wobei sich die
defensiven Branchen wie Versorger, Nahrung und Gesundheit noch gut hielten.
Autowerte standen stärker unter Druck. Die Aktien des französischen
Reifenherstellers Michelin gaben dabei um 4,5 Prozent nach.
Analysten von Bernstein Research verwiesen auf Angaben von Michelin vor den
Zahlen zum zweiten Quartal Ende des Monats. Im Rahmen einer
Analystenveranstaltung habe Michelin eher durchwachsene Aussagen getätigt.

Was für Ölwerte gut war, belastete dagegen die Versicherer. Denn der
Hurrikan 'Beryl', der im Südosten der Karibik ungewöhnlich früh in der
Sturmsaison an Fahrt und Stärke aufnimmt, könnte den Erst- und vor allem auch
den Rückversicherern umfangreiche Schadenskosten bescheren. So fielen Swiss Re
um 4,7 Prozent und Munich Re um 4,6
Prozent./mf/mis

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