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dpa-AFX: Devisen: Euro wenig verändert

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am
Donnerstag nach der Bekanntgabe schwacher Konjunkturdaten aus der Eurozone wenig
verändert. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0844 US-Dollar
gehandelt. Der Euro kostete damit ein wenig mehr als im frühen Handel. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0851 (Mittwoch: 1,0848)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9215 (0,9218) Euro.

Der Euro war am Vormittag noch bis auf 1,0858 Dollar gestiegen. Nach
schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland gab er jedoch seine Gewinne wieder ab.
Die Aussichten für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland haben sich
weiter verschlechtert. Das viel beachtete Ifo-Geschäftsklima ist im Juli den
dritten Monat in Folge gesunken. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg
erwartet.

"Der dritte Rückgang in Folge ist ein weiterer Dämpfer für die Hoffnungen
auf ein Anhalten der wirtschaftlichen Erholung in den Sommermonaten",
kommentierte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. "Ohne eine
Stabilisierung der Industriekonjunktur, die angesichts der schwachen Daten nicht
in Sicht ist, droht ein Rückfall in eine rezessive Phase." Zudem würde bei den
privaten Haushalten die Kaufzurückhaltung weiter dominieren. Auch in Frankreich
trübte sich das Geschäftsklima im Juli deutlich ein.

Besser als erwartet ausgefallene Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA
belasteten den Euro nicht. Das Wirtschaftswachstum hat sich stärker als erwartet
beschleunigt. "Die größte Volkswirtschaft der Welt scheint derzeit immun
gegenüber den globalen wirtschaftlichen Problemen zu sein", schreibt Thomas
Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Während Europa unter der schwachen
Entwicklung des globalen Verarbeitenden Gewerbes leidet, hält die US-Wirtschaft
hier ihren starken inländischen Verbrauch dagegen."

Der japanische Yen setzte seinen jüngsten Aufwärtstrend fort. Er profitiert
laut Experten von der Erwartung, dass die Zinsdifferenz zwischen den USA und
Japan kleiner werden könnte. Der Dollar fiel zum Yen auf den niedrigsten Stand
seit Anfang Mai.

Die lockere Geldpolitik der japanischen Zentralbank hatte den Yen lange Zeit
belastet. Japans Notenbank reagierte im Gegensatz zur US-Notenbank und der
Europäische Zentralbank kaum auf die Inflationsentwicklung. Allerdings versuchte
die Notenbank zuletzt, mit Interventionen am Devisenmarkt die Währung zu
stützen. Zudem gehen immer mehr Experten davon aus, dass die japanische
Notenbank schon in der nächsten Woche die Zinsen anheben könnte und nicht erst
im September. Vor allem das stützte den Yen zuletzt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen
Euro auf 0,84280 (0,83973) britische Pfund, 165,62 (167,23) japanische Yen und
0,9534 (0,9609) Schweizer Franken fest. Die Feinunze wurde am Nachmittag in
London mit 2363 Dollar gehandelt. Das waren etwa 33 Dollar weniger als am
Vortag./jsl/bek/he

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