dpa-AFX: Devisen: Euro auch im US-Handel kaum verändert
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am
Donnerstag auch im US-Handel wenig bewegt. Bereits im europäischen Geschäft
hatte die Bekanntgabe schwacher Konjunkturdaten kaum für Impulse gesorgt.
Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0852 Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0851 (Mittwoch: 1,0848)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9215 (0,9218) Euro.
Der Euro hatte im europäischen Handel zwar zunächst noch etwas zugelegt.
Nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland gab er jedoch seine Gewinne
wieder ab. Die Aussichten für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland haben
sich weiter verschlechtert. Das viel beachtete Ifo-Geschäftsklima ist im Juli
den dritten Monat in Folge gesunken. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg
erwartet.
"Der dritte Rückgang in Folge ist ein weiterer Dämpfer für die Hoffnungen
auf ein Anhalten der wirtschaftlichen Erholung in den Sommermonaten",
kommentierte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. "Ohne eine
Stabilisierung der Industriekonjunktur, die angesichts der schwachen Daten nicht
in Sicht ist, droht ein Rückfall in eine rezessive Phase." Zudem würde bei den
privaten Haushalten die Kaufzurückhaltung weiter dominieren. Auch in Frankreich
trübte sich das Geschäftsklima im Juli deutlich ein.
Besser als erwartet ausgefallene Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA
belasteten den Euro nicht. Das Wirtschaftswachstum hat sich stärker als erwartet
beschleunigt. "Die größte Volkswirtschaft der Welt scheint derzeit immun
gegenüber den globalen wirtschaftlichen Problemen zu sein", schreibt Thomas
Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Während Europa unter der schwachen
Entwicklung des globalen Verarbeitenden Gewerbes leidet, hält die US-Wirtschaft
hier ihren starken inländischen Verbrauch dagegen."/la/he