AKTIE IM FOKUS 2: Heidelberg Materials schwach - Konsolidierung Richtung 90 Euro
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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Heidelberg Materials haben am Dienstag nach den Zahlen zum zweiten Quartal Federn gelassen. Als Schlusslicht im moderat höheren Dax verloren sie zuletzt 3,1 Prozent auf 95,60 Euro.
Nach ihrem guten Lauf in diesem Jahr hatte ein Händler bereits vor dem Xetra-Start gewarnt, dass Gewinnmitnahmen einsetzen könnten, weil die Quartalszahlen nicht gut genug seien. Seit Jahresbeginn können die Anleger allerdings noch immer einen Kursgewinn von gut 18 Prozent verbuchen. Die Papiere des Baustoffkonzerns gehören damit zu den besten zehn Werten im deutschen Leitindex.
Charttechnisch trübt sich das Bild nun aber etwas ein. Die Anteile notieren sowohl unter der 21- als auch der 50-Tage-Linie für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend.
Analystin Elodie Rall von der Bank JPMorgan wies in einer ersten Reaktion darauf hin, dass der Zementkonzern anders als noch im ersten Quartal kein Ziel für das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis gegeben habe. Ein Sprecher sagte auf Nachfrage, dass die Annahmen aus dem Geschäftsbericht 2023 weiter gültig seien. Demnach soll der Umsatz bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen.
Fest stehe aber, dass Heidelberg Materials am Markt keine Euphorie auslöse, sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Das Unternehmen habe solide Zahlen ausgewiesen, den Gewinn gesteigert, während der Umsatz leicht zurückgegangen sei. Im Aktienkurs aber scheine bei 100 Euro der Deckel drauf, so Molnar, und da dürfte wohl nur eine konjunkturelle Belebung auf sämtlichen Absatzmärkten von Heidelberg Materials für die notwendige Dynamik und den Sprung darüber sorgen. Bis dahin drohe zunächst eine erneute Konsolidierung in den Bereich um 90 Euro.
Über die 100-Euro-Marke kamen die Titel in diesem Jahr tatsächlich nur wenige Male hinaus - und wurden anschließend stets abverkauft. Kurse um 90 Euro dürften angelaufen werden, wenn das im Juni markierte Zwischentief bei knapp unter 93 Euro gerissen werden sollte./ajx/mne/mis