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dpa-AFX: ROUNDUP: Milliardenschwere Zusagen zur Finanzierung von Start-ups

BERLIN (dpa-AFX) - Zur Finanzierung junger, innovativer Start-up-Firmen
haben Unternehmen eine milliardenschwere Unterstützung in Aussicht gestellt. Sie
wollen bis 2030 rund zwölf Milliarden Euro in Wagniskapital investieren, wie die
Bundesregierung und die staatliche Förderbank KfW zu einem Start-up-Gipfel in
Berlin mitteilten.

Zusammen mit Unternehmen wurde eine gemeinsame Absichtserklärung
unterzeichnet. Dazu zählen die Allianz, die Commerzbank , die
Deutsche Bank und der US-Vermögensverwalter Blackrock sowie die
Deutsche Börse , die Deutsche Telekom und Henkel
.

In der Erklärung heißt es, die bisherigen Investitionen und verbesserten
Rahmenbedingungen für Start-ups reichten im internationalen Vergleich nicht aus.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer "richtig guten Nachricht"
für deutsche Start-ups und den Standort Deutschland. Durch die Initiative
sollten private Investitionen in Wagniskapital, in Start-ups und in
Innovationstechnologien mobilisiert werden. Bundesfinanzminister Christian
Lindner (FDP) sagte: "Nur wenn es uns gelingt, mehr privates Kapital zu
mobilisieren, werden wir zusätzliches Wachstum schaffen."

Lindner und Habeck harmonisch nebeneinander

Lindner und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) saßen bei einer
Podiums-Diskussion auf der Bühne eng nebeneinander, häufig mit derselben
Beinhaltung. Das sorgte für viele Lacher im Publikum, wenn beide Minister auf
einer großen Leinwand zu sehen waren. "Wir sollten das öfter machen", witzelte
Lindner.

Die beiden Minister sind als Schlüsselfiguren des Kabinetts bei wichtigen
Sachfragen oft unterschiedlicher Meinung. So konnten sie sich nur mit Mühe
zusammen mit Scholz auf einen Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 einigen.

Deutsche Start-up-Finanzierung hinkt hinterher

Der Wagniskapitalmarkt sei im internationalen Vergleich viel zu klein, sagte
Lindner. In den USA sei er im Verhältnis zur Wirtschaftskraft dreimal so groß.
Viele deutsche Investoren seien zurückhaltend. Auch deswegen sei die neue
Initiative so wichtig. Der Chef der staatlichen Förderbank KfW, Stefan Wintels,
sagte, es seien 30 Milliarden Euro Wagniskapital pro Jahr nötig, um zu den USA
aufzuschießen. Die KfW koordiniert die neue Initiative.

Habeck sagte, Deutschland habe ein Problem, wenn es darum gehe, die
Wachstumsphase von Start-ups zu finanzieren. Die Politik suche nun den
Schulterschluss mit der Wirtschaft. Es könnten sich weitere Firmen beteiligen.
Das nächste Weltunternehmen könne aus Deutschland kommen

Bedingungen verbessern

Angekündigt wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um Rahmenbedingungen für
Wachstums- und Innovationskapital zu verbessern. Start-ups und sogenannte
Scaleups spielten eine wichtige Rolle als Innovationsmotor der deutschen
Volkswirtschaft, hieß es. Diese Unternehmen benötigten jedoch eine ausreichende
Finanzierung und tragfähige Strukturen, um zu wettbewerbsfähigen Unternehmen
heranzuwachsen.

Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Ralf Wintergerst, sagte, die
Initiative werde die Finanzierung vieler deutscher Start-ups erleichtern und
verbessern. Junge Tech-Unternehmen in Deutschland könnten schneller wachsen und
den Technologie- und Innovationsstandort stärken.

Der Startup-Verband forderte zuletzt eine Verdreifachung der sogenannten
Venture-Capital-Investitionen bis 2030, um eine jährliche Finanzierungslücke von
etwa 30 Milliarden Euro in Deutschland zu schließen. Dazu sei es notwendig, mehr
privates Kapital für "Venture Capital" (Wagniskapital) zu mobilisieren,
insbesondere von institutionellen Investoren wie etwa Versicherungen. Zahlreiche
Börsengänge junger Firmen im außereuropäischen Ausland führten zu einem
erheblichen Wertschöpfungsverlust für den Standort Deutschland./hoe/DP/nas

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