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dpa-AFX: Ausbau von Munitionsproduktion in Nato-Staaten kommt voran

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Bemühungen der Nato um einen massiven Ausbau der
Produktionskapazitäten für Artilleriemunition kommen voran. Nach Angaben aus dem
Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses in Brüssel ist man auf einem guten
Weg, im Bündnisgebiet in diesem Jahr zwei Millionen Geschosse des Kalibers 155
mm zu produzieren. Dies sei deutlich mehr als früher und auf eine ziemlich
beeindruckende industrielle Kehrtwende zurückzuführen, sagte ein
Nato-Mitarbeiter kurz vor einem Verteidigungsministertreffen an diesem
Donnerstag und Freitag.

Zugleich räumte er ein, dass noch immer zu wenig Munition produziert werde
und diese noch zu teuer sei. So kann beispielsweise Russland nach westlichen
Geheimdiensterkenntnissen rund drei Millionen Artilleriegeschosse pro Jahr
produzieren, was dem Land im Angriffskrieg gegen die Ukraine einen Vorteil
verschafft. Die Rüstungsindustrie in den Nato-Staaten war bislang nicht auf
einen so großen Bedarf ausgerichtet, was auch die Militärhilfen für die Ukraine
erschwert.

Um die Effizienz zu erhöhen und die Kosten zu senken, soll nun auch die
Standardisierung verbessert werden. Dazu wollen die 32 Bündnisstaaten den neuen
Nato-Generalsekretär Mark Rutte damit beauftragen, bis zum
Verteidigungsministertreffen im Februar Vorschläge zur Modernisierung des
Standardisierungsprozesses vorzulegen. Dabei soll es etwa darum gehen, wie die
Industrie noch enger eingebunden werden kann und wie dafür gesorgt werden kann,
dass bereits vereinbarte Standards auch wirklich umgesetzt werden.

Als ein Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte, werden im Bündnis
Probleme im Deutsch-Niederländischen Corps genannt. In der multinationalen
Einheit kann demnach die niederländische 155-mm-Standardmunition nicht in
deutschen Haubitzen verwendet werden und umgekehrt./aha/DP/zb

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