dpa-AFX: Hohe Nachfrage beflügelt Luftfahrtkonzern RTX
ARLINGTON (dpa-AFX) - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern RTX wird angesichts starker Nachfrage in Militärgeschäft und Flugzeugwartung
optimistischer für das laufende Jahr. Während der teure Rückruf tausender
Triebwerke von Airbus-Jets das Unternehmen weiter auf Trab hält,
lief es ansonsten besser als gedacht. Konzernchef Chris Calio rechnet daher für
2024 im Tagesgeschäft mit mehr Umsatz und Gewinn als zuletzt. Am Finanzmarkt
kamen die Neuigkeiten gut an: Im vorbörslichen US-Handel gewann die RTX-Aktie
rund 1,7 Prozent.
Für das laufende Jahr peilt das Management jetzt einen bereinigten Umsatz
von 79,25 bis 79,75 Milliarden US-Dollar (73,1 bis 73,6 Mrd Euro) an. Das ist am
oberen und unteren Ende der Spanne etwas mehr als zuletzt. Der um Sondereffekte
bereinigte Gewinn je Aktie soll 5,50 bis 5,58 Dollar erreichen und damit mehr
als von Analysten im Schnitt erwartet. Bisher hatte Calio 5,35 bis 5,45 Dollar
in Aussicht gestellt.
Wie die Flugzeughersteller Airbus und Boeing sitzt auch RTX
auf prall gefüllten Auftragsbüchern. Ende September belief sich der
Auftragsbestand auf den Rekordwert von 221 Milliarden Dollar. Die größte
Herausforderung besteht darin, die Bestellungen abzuarbeiten, während Zulieferer
mit der Produktion kaum hinterherkommen. Zudem müssen RTX und sein deutscher
Partner MTU seit vergangenem Sommer rund 3000 Triebwerke von
Airbus-Jets aus der A320neo-Familie überholen, da RTX bei der Herstellung der
Turbinenscheiben ein mangelhaftes Metallpulver verwendet hatte.
Im dritten Quartal erzielte RTX einen bereinigten Umsatz von 20,1 Milliarden
Dollar und damit sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte
Überschuss wuchs um sieben Prozent auf gut 1,9 Milliarden Dollar. Einschließlich
Sondereffekten verdiente der Konzern knapp 1,5 Milliarden Dollar - nach einem
Verlust von knapp einer Milliarde ein Jahr zuvor. Damals hatten die
Rückstellungen für den Triebwerksrückruf das Ergebnis in den Keller
gezogen./stw/mis/jha/