LONDON (dpa-AFX) - Der Konsumgüterhersteller Unilever ist im
dritten Quartal beim Konzernumbau und der damit einhergehenden Fokussierung auf
höhere Absatzmengen weiter vorangekommen. In den drei Monaten bis Ende September
kletterte der Erlös bereinigt um Währungseffekte sowie die Folgen von
Spartenverkäufen um 4,5 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro, teilte der Produzent
von Marken wie Axe, Domestos, Dove oder Omo am Donnerstag in London mit.
Mit 3,6 Prozentpunkten ging der Großteil davon auf einen höheren Absatz
zurück und damit nur noch ein kleiner Teil auf Preissteigerungen. Mit dem
Wachstum übertraf der in einigen Bereichen mit Beiersdorf und
Henkel konkurrierende Konzern die Erwartungen der von Bloomberg
befragten Experten. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten zu.
Nachdem die starken Preiseffekte aus den Jahren mit der hohen Inflation
nachgelassen haben, muss der britische Konzern wie andere Lebensmittel- und
Konsumgüterproduzenten seit einiger Zeit wieder mehr auf Mengenwachstum setzen.
Der seit Juli 2023 amtierende Unilever-Chef Hein Schumacher will zudem die
Profitabilität durch den Abbau von 7.500 Stellen weltweit erhöhen.
Darüber hinaus gliedert er das Geschäft mit Eis aus. Der Prozess laufe nach
Plan und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Eissparte, zu der die
bekannten Marken Ben & Jerry's, Cornetto, Langnese und Magnum gehören, ist mit
einem Quartalsumsatz von zuletzt 2,4 Milliarden Euro die kleinste Sparte des
Konzerns, wuchs aber auch stärker als die anderen Bereiche.
Zudem will Konzernchef Schumacher das Portfolio mit Nahrungsmitteln weiter
verschlanken und auf starke Marken wie Hellmann's oder Knorr ausrichten. An der
Börse kam der neue Kurs zuletzt gut an. Die im Stoxx 50 notierte
Aktie verteuerte sich in diesem Jahr bis Mittwochabend um etwas mehr als ein
Fünftel und damit stärker als der Index, nachdem sie sich die Jahre zuvor
deutlich schlechter entwickelt hatte./zb/ngu/jha/