dpa-AFX: KORREKTUR: Stromnetz-Ausbau sorgt für höhere Netzumlagen
(In Überschrift und Leadsatz muss es korrekt "Netzumlagen" heißen)
DORTMUND (dpa-AFX) - Die Neuregelung zur faireren Verteilung der
Stromnetz-Ausbaukosten sorgt im kommenden Jahr bei allen Stromkunden für einen
Anstieg der Netzumlagen um gut 0,9 Cent je Kilowattstunde. Dies geht aus der
Veröffentlichung der neuen Umlagesätze der Übertragungsnetzbetreiber für 2025
hervor. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox würde dieser Anstieg bei
einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden rein rechnerisch jährliche
Mehrkosten von knapp 44 Euro verursachen. "Ob und in welchem Umfang die
Stromversorger die Kostensteigerungen an ihre Kunden weitergeben, steht jedoch
im Ermessen des jeweiligen Versorgers", erklärte das Portal.
Die Netzentgelte sind eine Gebühr für die Nutzung der Stromnetze. Sie setzen
sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Alle Stromverbraucher zahlen sie
als Teil der Stromrechnung. Auch die Kosten für den Ausbau der jeweiligen
Verteilnetze im Zuge der Energiewende werden aus diesen Gebühren finanziert.
Dies hatte in der Vergangenheit dazu geführt, dass in Regionen mit starkem
Ökostrom-Ausbau die Netzentgelte höher lagen als in anderen Regionen. Die
Neuregelung sieht nun eine Verteilung der Mehrkosten auf alle vor. In
Deutschland gab es Mitte 2023 laut Bundesnetzagentur 866 Verteilnetzbetreiber.
Verivox: Höhe der Strom-Beschaffungskosten spielt für Versorger wichtige
Rolle
Verivox betonte die Bedeutung der Strom-Beschaffungskosten für die
Festlegung der Strom-Endpreise. "Anbieter, die sich während der Energiekrise
teuer und langfristig eingedeckt haben, müssen diese Preissteigerungen
wahrscheinlich direkt weitergeben, andere Versorger können flexibler reagieren",
erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Wie sich die Neuregelung auf die betreffenden Regionen mit starkem Zubau an
Windenergie- und Solaranlagen kostensenkend auswirkt, hatte die
Bundesnetzagentur bereits vor einer Woche mitgeteilt. Bei einem Jahresverbrauch
von 3.500 Kilowattstunden ergeben sich demnach Kostenentlastungen in Höhe von
teilweise mehr als 200 Euro jährlich. Behördenpräsident Klaus Müller hatte die
Lieferanten aufgefordert, diese Vorteile auch an die Kunden
weiterzugeben./tob/DP/nas