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dpa-AFX: WDH 2: Sportwagenbauer Porsche baut nach schwachem Quartal auf neue Autos

(Wiederholung des Stücks vom Freitagabend mit berichtigter Kursentwicklung
seit Jahresbeginn im letzten Satz des zweiten Absatzes. Diese betrug minus 12
Prozent.)

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Sportwagenbauer Porsche AG will
nach einem holprigen dritten Quartal mit einem Endspurt noch seine Jahresziele
schaffen. "Wie erwartet ist das dritte Quartal das schwächste des
Geschäftsjahres 2024", sagte Finanzvorstand Lutz Meschke am Freitag. Die
schwierige Wirtschaftslage unter anderem in China sowie die vielen Modellwechsel
schlugen sich in den drei Monaten bis September in den Geschäften nieder. Der
Manager sprach von einem erwarteten Abschneiden und will mit den neuen Autos
wieder in die Spur kommen. China bleibt vermutlich jedoch auf absehbare Zeit
eine Baustelle für die Stuttgarter.

Die VW-Tochter legte ihre Zahlen nach Börsenschluss vor. Die im Dax
notierte Vorzugsaktie trat auf der Handelsplattform Tradegate zum
Xetra-Schluss auf der Stelle. In diesem Jahr steht bis dato ein Kursrückgang von
gut 12 Prozent zu Buche.

Der Umsatz von Porsche nach neun Monaten stand 5,2 Prozent niedriger bei
28,6 Milliarden Euro, das operative Ergebnis fiel um 26,7 Prozent auf 4,04
Milliarden Euro. Die Rückgänge vergrößerten sich damit zum Zeitraum der ersten
sechs Monate. Der Gewinn rutschte um 30 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro ab.

Die Stuttgarter hatten in den ersten neun Monaten 226.026 Fahrzeuge an die
Kunden ausgeliefert. Das waren knapp 7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Porsche hat unter anderem Probleme in China, wo die wohlhabenden Kunden wegen
der Immobilienkrise im Land weniger Geld locker haben. Im kommenden Jahr rechnet
Meschke mit einem ähnlichen Abschneiden in der Volksrepublik wie in diesem Jahr
- da steht nach neun Monaten ein Minus bei den Auslieferungen von 29 Prozent auf
43.280 Autos.

Die europäischen Autobauer könnten sich nicht darauf verlassen, dass man in
China in den kommenden ein, zwei Jahren wieder in die "schöne alte
Verbrennerwelt" zurückkehren könne, sagte Meschke. Mit der wachsenden
Elektrifizierung nehme der Druck in der Volksrepublik zu, ein
Luxus-Elektroautosegment habe sich dort aber noch nicht herausgebildet.

Die generelle Entwicklung in China werde wohl nicht mehr wie ursprünglich
von Porsche angenommen eintreten, daher müsse man sich stärker auf andere Märkte
konzentrieren. Meschke nannte unter anderem Indien als möglichen Zukunftsmarkt.
Um das langfristige Ziel einer operativen Marge von 20 Prozent zu erreichen,
müsse Porsche weiter darauf setzen, den durchschnittlichen Verkaufspreis durch
attraktive Modelle und individuelle Sonderausstattungen zu steigern.

Im dritten Quartal für sich genommen sackte die operative Marge bei Porsche
auf 10,7 Prozent ab, deutlich weniger als die 17 Prozent ein Jahr zuvor.
Analysten hatten sich bei der beachteten Kennzahl trotz der bekannten Probleme
im Quartal etwas mehr ausgerechnet.

Meschke verwies angesichts der Marge darauf, dass die Anläufe beim frischen
Modell des Aushängeschilds 911er bisher nur in der Basisversion stattgefunden
hätten. Beim neuen Elektro-Macan fahre die Pipeline gerade erst hoch. Porsche
habe in den ersten Wochen seit dem Start bereits 5.000 Stück des
Hoffnungsträgers ausgeliefert, mit dem Auftragseingang sei man in Nordamerika
und Europa sehr zufrieden. Im vierten Quartal soll sich die Lage bei den
Ergebnissen bereits wieder bessern.

Die im Juli wegen der Schwäche in China und der Überflutung bei einem
Aluminiumzulieferer gesenkten Jahresziele behielt das mehrheitlich zum
VW-Konzern gehörende Unternehmen bei. Porsche will 39 bis 40
Milliarden Euro Umsatz machen. Davon sollen 14 bis 15 Prozent als operativer
Gewinn hängenbleiben.

Meschke forderte in der Diskussion um die anstehende Verschärfung der
EU-CO2-Abgasregeln und das Verbrennerverbot ab 2035 ein Umdenken. Er wünsche
sich ein massives Eintreten der Bundesregierung in Brüssel, um die
Deindustrialisierung Europas abzuwenden, sagte er. Er habe die klare Erwartung,
dass das Verbrennerverbot 2035 zurückgenommen werde. Die Regulatorik solle zudem
technologieoffen sein und unter anderem die Möglichkeit für sogenannte E-Fuels
offenhalten. Außerdem belaste das Verbrennerverbot vor allem die Zulieferer, die
kaum noch Geldmittel für Investitionen in Verbrennertechnik bekämen./men/nas/he

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