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dpa-AFX: ROUNDUP: Labordienstleister Qiagen hebt Gewinnziel erneut an

VENLO (dpa-AFX) - Der Labordienstleister Qiagen
hat sich im vergangenen Quartal erfolgreich gegen die anhaltende
Schwäche in der Biopharmabranche gestemmt. Finanzchef Roland Sackers sprach von
einem großen Erfolg in einem schwierigen Marktumfeld. "Wir konnten unsere
Umsatz- und Gewinnprognose übertreffen und auch die Prosperität verbessern",
sagte der Manager am Donnerstag vor Journalisten. Auch Analysten hatten vom
Jahresviertel weniger erwartet. Die Führungsspitze um Qiagen-Chef Thierry
Bernard bestätigte ihr Umsatzziel und hob die Gewinnprognose ein weiteres Mal
an.

An der Börse war die Qiagen-Aktie am vorletzten Handelstag der Woche einer
der großen Gewinner im Dax mit einem Kurssprung von bis zu sechs
Prozent. Damit erreichte der Kurs am Donnerstag den höchsten Stand seit elf
Wochen. Branchenkenner zollten dem Bericht Lob und sprachen von starken
Resultaten und einem beeindruckenden Wachstum.

Konzernweit sei der Erlös um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 502
Millionen Dollar (467 Mio Euro) gestiegen, teilte der Konzern bereits am
Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Qiagen hatte in den drei Monaten von Juli
bis September besonders von einer anziehenden Nachfrage nach Diagnostiklösungen
wie seinem Tuberkulose-Test Quantiferon profitiert.

Der größte Umsatzsprung gelang mit dem Testgerät Qiastat-X. Das
symptomatische Testen bei Atemwegserkrankungen werde immer wichtiger, sagte
Sackers. Dies sorge für eine steigende Nachfrage nach dem Gerät, das Qiagen zu
seinen wichtigsten Wachstumsträgern zählt. Durch die Zulassung von Tests auch
auf andere Krankheiten wie Meningitis und Magen-Darm-Erkrankungen, aber auch
durch Partnerschaften etwa mit den Pharmaherstellern Astrazeneca
und Lilly erhofft sich Qiagen hier künftig noch ein stärkeres Wachstum.

Dank Effizienzgewinnen und durch das bereits vor Monaten verkündete Aus für
das Testsystem Neumodx stieg im vergangenen Quartal zudem die operative Marge um
drei Prozentpunkte auf 29,6 Prozent. Das Management rechnet sich nunmehr für das
Gesamtjahr noch mehr Gewinn aus als bisher: Angepeilt ist für 2024 zu konstanten
Wechselkursen ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von mindestens 2,19 US-Dollar.

Qiagen hat sein ursprünglich auf 2,10 Dollar lautendes Gewinnziel in diesem
Jahr bereits mehrfach erhöht, zuletzt im Sommer auf mindestens 2,16 Dollar. Im
vergangenen Quartal stieg die Kennziffer nominal auf 0,57 Dollar und
währungsbereinigt auf 0,58 Dollar, nachdem im Vorjahr 0,50 Dollar angefallen
waren. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 98 Millionen Dollar gut
ein Viertel mehr als vor einem Jahr.

Die seinerzeit zugleich gesenkte Jahresprognose für den währungsbereinigten
Erlös von mindestens 1,985 Milliarden Dollar behält die Führungsspitze bei.
"Verbrauchsmaterialien und damit verbundene Umsätze dürften ein Wachstumstreiber
sein, während der großflächige Absatz von Instrumenten weiterhin schwierig sein
dürfte", hieß es dazu.

Qiagen hatte wie die gesamte Zuliefererbranche seit dem Ende des
Corona-Booms mit einem allgemeinen Nachfrageeinbruch in der Biotech-Industrie zu
kämpfen. Doch laut Sackers punktet der Konzern vor allem mit dem hohen Anteil an
Verbrauchsmaterialien, die ihn weniger anfällig machen.

In China bleibe die Lage zwar schwierig, aber auch hier lichten sich laut
dem Manager die Aussichten. Qiagen gehe dort von einer Verbesserung von Quartal
zu Quartal aus, sodass sich die Wachstumszahlen im Laufe des Jahres 2025
stabilisieren dürften. Ein Rückzug aus China kommt für den Konzern angesichts
der schieren Größe des Marktes nicht infrage. Mit der Zeit dürfte das Land die
USA als größter Healthcare-Markt der Welt ablösen, glaubt man bei Qiagen.

Den anstehenden Machtwechsel in den USA bewertet das Management laut Sackers
"leicht positiv". Die unter dem neugewählten Präsidenten Donald Trump
voraussichtlich sinkende Unternehmenssteuer sei vorerst eine gute Nachricht.
Generell sei es aber noch zu früh zu sagen, "was das für uns bedeutet". Mit
einem Umsatzanteil von knapp 50 Prozent sind die USA für Qiagen ein immens
wichtiger Markt. Der Konzern verfügt dort über mehrere Standorte und
Produktionsstätten. Etwa 1.500 der weltweit rund 6.000 Beschäftigten arbeiten
dort.

Im Schlussquartal will Qiagen nun noch eine Schippe drauflegen. Dann soll
der Umsatz mindestens 520 Millionen Dollar im Vergleich zu 509 vor einem Jahr
erreichen. Der bereinigte verwässerte Gewinn soll auf mindestens 0,60 (Vorjahr:
0,55) Dollar steigen./tav/stw/mis

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