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dpa-AFX: ROUNDUP: Pharmahersteller Novartis will mittelfristig etwas stärker wachsen

BASEL/LONDON (dpa-AFX) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis
rechnet sich nach seinem Umbau mittelfristig noch etwas mehr Wachstum aus als
bisher. Ihren wachsenden Optimismus begründeten die Basler am Donnerstag auf
einem Investorentag mit einem starken Portfolio und der zuletzt guten
Entwicklung. Dabei erwartet der Arzneimittelhersteller auch, dass einige seiner
wichtigsten Kassenschlager künftig noch mehr Geld in die Kassen spülen als
gedacht. Die Aktie legte an der Schweizer Börse in einem allgemein leicht
schwächeren Umfeld moderat zu.

"Novartis hat seine Umwandlung in ein reines Unternehmen für innovative
Arzneimittel abgeschlossen", sagte Konzernlenker Vasant Narasimhan laut
Mitteilung. "Dank unserer Fokussierung konnten wir unsere kommerzielle Umsetzung
schärfen und unsere Schätzungen für den Spitzenumsatz von Cosentyx, Kisqali,
Kesimpta, Pluvicto und Leqvio erhöhen." In den kommenden Jahren werde Novartis
zudem mehr als 15 Zulassungsanträge stellen, ergänzte der Manager.

Konzernweit soll nun von 2023 bis 2028 der Umsatz im Schnitt jährlich um 6
Prozent zulegen, wie Novartis mitteilte. Zuvor war noch ein Plus von 5 Prozent
angepeilt worden. "Bei einem Konzern unserer Größe bedeutet dies jährlich um die
2,5 Milliarden Dollar mehr Umsatz", sagte Finanzvorstand Harry Kirsch zur
Veranschaulichung. Das Ziel von 5 Prozent gilt jetzt für die neu eingeführte
mittelfristige Zeitspanne von 2024 bis 2029.

Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan begrüßte die neuen
Mittelfristziele. Diese ließen Raum für steigende Markterwartungen, schrieb er.
Barclays-Analystin Emily Field zeigte sich dagegen wenig überrascht und
erklärte, die neuen Ziele seien weitestgehend wie angenommen ausgefallen.

Der Pharmariese hat sich mittlerweile in ein rein auf innovative
Arzneimittel spezialisiertes Unternehmen gewandelt. Dafür trennte sich das
Unternehmen zuletzt im vergangenen Jahr von seiner Generikatochter Sandoz.
Novartis' Fokus liegt damit aktuell auf Herz-Kreislauf-, Nieren- und
Stoffwechselerkrankungen sowie auf den therapeutischen Bereichen Immunologie,
Neurologie und Onkologie.

Bei der neuen Prognose setzt die Konzernspitze um Chef Narasimhan unter
anderem auf die starke Wachstumsdynamik der bereits auf dem Markt befindlichen
Marken. So traut Novartis etwa dem Schuppenflechtemittel Cosentyx und dem
Krebsmedikament Kisqali mittlerweile ein Umsatzpotenzial von mehr als 8
Milliarden US-Dollar pro Jahr zu, wie aus einer Präsentation hervorgeht. Von
Kesimpta (Multiple Sklerose) erhoffen sich die Schweizer in der Spitze mehr als
sechs Milliarden, bei der Radioligandentherapie Pluvicto mehr als 5 Milliarden,
und Leqvio könnte mehr als 4 Milliarden Dollar jährlich einbringen.

Die Basler schauen aber auch wegen einer gut gefüllten Forschungspipeline
positiv in die Zukunft. Aktuell werden mehr als 30 Medikamente getestet. Diese
hätten ein erhebliches Potenzial, "unser Portfolio zu verjüngen und nach 2029
ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich zu ermöglichen", betonte
Narasimhan.
Während der Großteil des Portfolios aus der internen Forschung des Unternehmens
stamme, blieben ergänzende Zukäufe ein wichtiges Element, hieß es weiter. Als
bereinigte operative Marge strebt Novartis derweil unverändert bis 2027 einen
Wert von mehr als 40 Prozent an.

2024 hat sich die neue Strategie für Novartis bereits ausgezahlt. Nach
deutlichen Zuwächsen in den ersten neun Monaten hob die Führungsspitze Ende
Oktober ein weiteres Mal die Ziele für dieses Jahr an. Künftig muss sich
Novartis allerdings gegen eine mögliche Umsatzerosion vor allem beim Herzmittel
Entresto wappnen, das bald seine patentrechtliche Exklusivität verliert. Dadurch
dürfte zunehmende Konkurrenz durch Nachahmermittel auf den Markt kommen.

Finanzvorstand Kirsch ist aber zuversichtlich, dass der Schweizer Konzern
auch im kommenden Jahr zulegen kann, wie UBS-Analyst Matthew Weston nach einem
Gespräch mit dem Manager in einer aktuellen Studie schrieb. Auf dem
Investorentag sagte Kirsch vor anwesenden Experten, die neue Prognose müsse
gerade vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass Novartis in den kommenden
Jahren einige Patentabläufe ins Haus stünden, die sich negativ auf die Umsätze
auswirken dürften./tav/hr/AWP/ngu/stk

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