dpa-AFX: AKTIE IM FOKUS: Medios im Abwärtsstrudel - Aktien auf Sechsjahrestief
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Talfahrt der Aktien von Medios hat
sich am Donnerstag weiter verschärft. Ein Kursrutsch um bis zu sieben Prozent
bis knapp unter die 13-Euro-Marke drückte den Kurs des
Spezialpharma-Unternehmens auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2018.
Zuletzt betrug das Minus dann noch 5,4 Prozent auf 13,10 Euro. Das
Jahresminus der Aktie ist damit im SDax auf mehr als 17 Prozent
angewachsen. Vom Zwischenhoch im Juli ausgehend ist die Entwicklung
dramatischer: Damals hatten sie mit 18,50 Euro ein Hoch seit mehr als einem Jahr
markiert. Das Minus seither: 30 Prozent.
Es half der Aktie am Donnerstag auch nicht, dass die Deutsche Bank nach den
Resultaten des dritten Quartals an ihrer Kaufempfehlung festhielt. Anfang der
Vorwoche hatten diese Resultate den Aktien einen Abwärtsschub gegeben.
Wie Deutsche-Bank-Analyst Michael Kuhn nun schrieb, ist das Umsatz- und
Gewinnwachstum des Unternehmens vorerst ausschließlich durch Übernahmen
getrieben. Er kritisierte deshalb, dass Medios in der Berichterstattung auf dem
um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(Ebitda) herumgeritten sei, was keinen Sinn mache für ein Unternehmen, das
extern wachse.
Laut Kuhn gibt die Kennziffer zwar die Vorteile von Übernahmen wider, lasse
aber negative Effekte etwa durch Aufwendungen für Übernahmen, Zinseinflüsse oder
die Aktienverwässerung außen vor, ging Kuhn in seiner Studie vom Freitag ins
Detail.
Angebrachter wären daher Blicke auf das Wachstum aus eigener Kraft, das
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und den Nettogewinn, denn letzterer habe
im dritten Quartal um die Hälfte unter dem Vorjahreswert gelegen, während das
von Medios betonte bereinigte Ebitda eine Steigerung um 43 Prozent ausgewiesen
habe.
Kuhn gibt sich aber optimistisch für die Zukunft und rechnet im vierten
Quartal mit einer Wende und 2025 auf berichteter Basis wieder mit
Ergebniswachstum. Das Kursziel kappte er zwar von 23 auf 18 Euro, damit sieht er
aber 37 Prozent an Potenzial - ausreichend für eine Kaufempfehlung./tih/mis/nas