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dpa-AFX: ROUNDUP 2: Symrise will Profitabilität steigern - Aktie dennoch unter Druck

(neu: Analystenkommentare von JPMorgan und Goldman Sachs, Kurse)

HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen Symrise
will im neuen Jahr etwas profitabler werden. Die Gewinnmarge vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 2025 rund 21 Prozent erreichen,
nachdem sie sich 2024 nach einem außergewöhnlich schwachen Vorjahreswert um 2,7
Prozentpunkte auf 20,7 Prozent erholt hatte. Derweil wuchs der Umsatz im
vergangenen Jahr in etwa wie von Experten erwartet. Wechselkurs- und
Portfolioeffekte ausgeklammert, lag das Erlösplus aber unter der mittleren
Analystenschätzung. Der Aktienkurs geriet am Donnerstag kräftig unter Druck.

Der seit April 2024 amtierende Unternehmenslenker Jean-Yves Parisot legte
den Fokus von Anfang an verstärkt auf die Kosten. Die Effizienz soll gesteigert
werden, etwa durch integrierte Prozesse auf Konzernebene, sei es bei der
Beschaffung von Materialien und Dienstleistungen oder bei der Auslieferung an
Kunden. So werden der Einkauf mit teils sehr vielen Zulieferern bestimmter
Rohstoffe sowie die Anzahl tausender, teils sehr individueller Produkte unter
die Lupe genommen. Zudem soll die Struktur der Produktionsstätten verbessert
werden. 83 gebe es davon, die jährlich 270 Millionen Euro Investitionen
erforderten, hatte es noch im alten Jahr geheißen.

Alles in allem wurden die Kosten 2024 um 50 Millionen Euro gesenkt, wie
Symrise bei der Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen für das
vergangene Jahr in Holzminden weiter mitteilte. Zudem profitierte das
Unternehmen von einer guten Nachfrage nach teuren Parfüms, Zutaten für würzige
Produkte und dem Geschäft mit Zusätzen für Heimtiernahrung. Letzteres verlor zum
Jahresende hin aber deutlich an Schwung, was laut Analyst Edward Hockin von der
Bank JPMorgan die Aktionäre durchaus stören könnte.

Bei einem Konzernumsatzwachstum um 5,7 Prozent auf 5 Milliarden Euro stieg
das operative Ergebnis (Ebitda) 2024 um gut ein Fünftel auf 1,03 Milliarden
Euro. Beide Kennziffern liegen leicht über den mittleren Analystenschätzungen.
Aus eigener Kraft - also Wechselkurs- und Portfolioeffekte herausgerechnet -
wuchsen die Erlöse um 8,7 Prozent und damit weniger als von Analysten erwartet.
Hier peilt das Unternehmen im neuen Jahr ein Plus von 5 bis 7 Prozent an. Unter
dem Strich verdiente Symrise im vergangenen Jahr gut 478 Millionen Euro - nach
340,5 Millionen im Jahr davor.

Die Effizienzsteigerungen sollen im neuen Jahr auch positiv auf den
Finanzmittelzufluss wirken. Der sogenannte Business Free Cashflow soll von 13,6
Prozent des Umsatzes auf rund 14 Prozent zulegen. Dazu beitragen soll auch das
Management des Betriebskapitals, etwa durch mehr Augenmerk auf
Zahlungskonditionen und das Forderungsmanagement sowie Bemühungen, die
Lagerbestände zu reduzieren.

Analystin Georgina Fraser von der US-Investmentbank Goldman Sachs gab in
einer ersten Reaktion aber zu bedenken, dass einige Anleger das Fehlen eines
echten Effizienzprogramms zur Untermauerung der Rentabilitätsprognose
hinterfragen dürften. Diese Investoren bräuchten auch Gewissheit, dass die
operative Entwicklung auch zu Beginn des Jahres 2025 stark sei.

An der Börse kamen die Resultate in Summe schlecht an. Die Aktien hatten bis
zum Mittag zwar ihre Anfangsverluste wettgemacht, gerieten dann aber wieder
unter Druck. Am Nachmittag waren sie mit einem Minus von 3,7 Prozent auf 97,62
Euro zweitschwächster Dax-Wert. Der jüngste Erholungsversuch wackelt damit
kräftigt, es droht ein Rutsch auf den tiefsten Stand seit dem vergangenen
Frühjahr./mis/nas/tav/jha/

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