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dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Dax zollt Rekordrally mit leichten Verluste Tribut

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat nach seiner rasanten
Rekordrally eine Verschnaufpause eingelegt. Der deutsche Leitindex gab bis zum
Freitagmittag um 0,43 Prozent auf 22.514,19 Punkte nach. Das Börsenbarometer
hatte am Vortag bei gut 22.624 Punkten einen weiteren Höchststand erreicht. Auf
Wochensicht zeichnet sich ein Plus von gut drei Prozent ab.

Beschleunigt wurde die Rekordjagd des Dax zuletzt durch die Hoffnung auf
Ukraine-Verhandlungen nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und
Kremlchef Wladimir Putin. Der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners
wies nun darauf hin, wie heißgelaufen die Dax-Rally aus markttechnischer Sicht
inzwischen sei.

Anleger sind hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf einen
Waffenstillstand und der Sorge bezüglich einer Eskalation der angespannten
Beziehungen zwischen Trump und der Europäischen Union, und zwar nicht nur in der
Handelspolitik, betonte Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Handelshaus
Robomarkets. Es bestehe einiges Potenzial für Turbulenzen auch am Aktienmarkt,
der sich angesichts dessen einmal mehr erstaunlich gelassen präsentiere.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,19
Prozent auf 27.707,71 Punkte nach unten. Der knapp unter Rekordhoch stehende
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich kaum vom Fleck.

Hierzulande waren die Aktien des Dialysespezialisten FMC mit
einem Minus von mehr als fünf Prozent das klare Schlusslicht im Dax. Die Papiere
litten unter schlechten Nachrichten rund um den US-Konkurrenten Davita
. Der Experte David Adlington von der Bank JPMorgan bewertete den
Ausblick der Amerikaner als etwas mau. Die Mitte der Gewinn-Zielspanne bedeute
für den Ergebniskonsens einen Korrekturbedarf von etwa fünf Prozent. Zudem wurde
bekannt, dass die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des Investors
Warren Buffett den Davita-Anteil reduziert hat.

Am MDax-Ende gingen die Papiere von United Internet auf
Talfahrt und sackten um 8,7 Prozent ab. Der Internet- und
Telekommunikationskonzern hatte 2024 wegen Problemen bei seiner Tochter 1&1
den Gewinn nicht so deutlich gesteigert wie erhofft. Deren
Anteilsscheine knickten um 5,8 Prozent ein und waren damit das Schlusslicht im
Nebenwerteindex SDax .

Derweil steht auf der Sicherheitskonferenz in München an diesem Wochenende
die neue Richtung der US-Regierung im Ukraine-Konflikt besonders im Fokus. Dabei
gab es zuletzt mit Blick auf die Ukraine durchaus gemischte Signale.

So betonte US-Vizepräsident J.D. Vance in einem Interview des "Wall Street
Journal" einerseits, dass man ein Friedensabkommen will, das der Ukraine
langfristige Unabhängigkeit garantiert. Es gebe "wirtschaftliche Druckmittel und
natürlich auch militärische Druckmittel", um dies zu erreichen. Andererseits
sagte Vance aber auch: "Ich glaube, es wird ein Abkommen geben, das viele Leute
schockieren wird".

In diesem Umfeld legten die jüngst starken Schwankungen unterworfenen Aktien
von Rüstungsunternehmen am Freitag deutlich zu. So gewannen Rheinmetall
an der Dax-Spitze 6,3 Prozent.

Die Papiere von Hensoldt hatten im MDax mit plus 11,6 Prozent
klar die Nase vorn. Zusätzlichen Auftrieb bekamen die Anteilsscheine von der
Meldung zu einer Vertragserweiterung für das Radar des Kampfjets
Eurofighter./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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