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dpa-AFX: WOCHENAUSBLICK: Dax-Korrektur wäre kein Drama

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngste Rekordrally im Dax mit
Kursen über 22.600 Punkten mahnt die Anleger in der neuen Börsenwoche zur
Vorsicht. Das deutsche Leitbarometer gilt nach einem Zuwachs von mehr als 13
Prozent seit Jahresanfang inzwischen als heiß gelaufen. Eine Korrektur der
jüngsten Gewinne wäre keine Überraschung.

Zoll-Drohungen aus den USA haben die Anleger zuletzt gelassen zur Kenntnis
genommen. Starke Quartalszahlen, die weiter aktienfreundliche Zinspolitik der
Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die im Vergleich zu US-Aktien niedrigeren
Bewertungen europäischer Papiere haben gestützt.

Auch wenn fast alle markttechnischen Indikatoren für eine bevorstehende
Korrektur sprächen, blieben allein die beinahe täglichen Rekordhochs im Dax das
stärkste Kaufargument für Anleger, sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar
vom Broker Robomarkets. Der Dax könne inzwischen deutlich korrigieren, ohne den
längerfristigen Aufwärtstrend zu gefährden.

Am Montag muss der Index ohne Orientierung aus den USA auskommen. Die Wall
Street bleibt wegen eines Feiertages geschlossen. Am selben Tag veröffentlicht
der Laborzulieferer Sartorius seine Zahlen zum abgelaufenen Jahr.
Die wichtigsten Eckdaten und der Ausblick sind allerdings bereits bekannt. Am
Mittwoch ist der Triebwerksbauer MTU an der Reihe. Am Donnerstag
folgen Mercedes-Benz und Airbus . Die Aktien von
MTU und Airbus notieren in der Nähe ihrer Rekordhochs. Davon sind Mercedes-Benz
weit entfernt, wenngleich sie sich zuletzt etwas erholten konnten. Die Analysten
der Großbank HSBC setzen bei dem Autobauer auf die Ankündigung eines
Sparprogramms noch in diesem Monat.

Bevor die neue Börsenwoche beginnt, steht zunächst noch die bis Sonntag, 16.
Februar laufende Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) im Fokus, auf der es auch
um die neue Richtung der US-Regierung im Ukraine-Konflikt geht. Wie genau diese
aussehen soll, darüber ließ eine Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance zunächst
keine neuen Schlüsse zu. Kurz vor der Konferenz hatte US-Präsident Donald Trump
mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und Gespräche über
einen Frieden in der Ukraine angekündigt.

Dem Dax hatte dies weiteren Auftrieb gegeben. "Sollte sich die geopolitische
Lage durch einen Waffenstillstand in der Ukraine entspannen, dürften massive
Investitionsprogramme die europäische Wirtschaft ankurbeln", schrieben die
Experten von Index Radar. "Trumps Kommentare zur Ukraine und Handelspolitik
bleiben marktbestimmend", hieß es von der Commerzbank zur neuen Woche, die am
23. Februar mit der Bundestagswahl als nächstem politischen Großereignis endet.

Stimmungsdaten aus der Industrie sowie dem Dienstleistungssektor der USA und
der Eurozone bestimmen am Freitag die Konjunkturagenda. Am Mittwoch wird zudem
das Protokoll der US-Notenbanksitzung von Ende Januar veröffentlicht. Ob es
Aussagekraft hat, darf bezweifelt werden. Denn in den USA hatte sich jüngst der
Preisauftrieb überraschend verstärkt, sodass Marktteilnehmer vorerst nicht mit
Zinssenkungen durch die Federal Reserve rechnen. Für hoch bewertete Aktien
insbesondere aus dem US-Technologiesektor sind das nicht gerade die besten
Voraussetzungen./ajx/ag/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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