dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger treten nach Rekordrally auf die Bremse
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag nach seiner
jüngsten Rekordjagd etwas Dampf abgelassen. Zum Ende des Xetra-Handels gab der
deutsche Leitindex um 0,44 Prozent auf 22.513,42 Punkte nach. Für den MDax
der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,36 Prozent auf
27.659,84 Zähler nach unten.
Der Dax war in dieser Woche von Rekord zu Rekord geeilt und am Vortag bis
auf etwas über 22.624 Punkte geklettert. Genährt wurde die Hausse von der
Hoffnung auf Friedensverhandlungen für die Ukraine nach dem Telefonat zwischen
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin.
Auf Wochensicht verbuchte der Dax einen Gewinn von 3,2 Prozent. Das Plus
seit Jahresanfang beträgt 13 Prozent. Inzwischen gilt der Index als etwas zu
heiß gelaufen. Doch er könne deutlich korrigieren, ohne den längerfristigen
Aufwärtstrend zu gefährden, sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker
Robomarkets.
Angesichts des Beginns der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) standen zum
Wochenschluss Rüstungsaktien unter besonderer Beobachtung - und legten stark zu.
US-Vizepräsident J.D. Vance forderte Deutschland und Europa beim Treffen mit
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, mehr Verantwortung für die eigene
Sicherheit zu übernehmen.
Rheinmetall stiegen erstmals über die Marke von 800 Euro und
beendeten den Tag als stärkster Dax-Wert mit plus 7,9 Prozent. Die britische
Großbank HSBC hatte ihr Kursziel auf 1000 Euro erhöht und ist damit am Markt am
optimistischsten für den Rüstungskonzern. Die Papiere von Hensoldt
hatten im MDax mit plus 11,9 Prozent die Nase vorn. Zusätzlich
Auftrieb bekamen die Anteile von der Meldung zu einer Vertragserweiterung für
das Radar des Kampfjets Eurofighter.
Die Aktien des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC)
belegten im Dax den letzten Rang mit minus 5,2 Prozent. Die
Papiere litten unter schlechten Nachrichten rund um den US-Konkurrenten Davita
. Experte David Adlington von der Bank JPMorgan bewertete den
Ausblick der Amerikaner als etwas mau.
Am MDax-Ende verloren die Papiere von United Internet neun
Prozent. Der Internet- und Telekommunikationskonzern hatte 2024 wegen Problemen
bei seiner Tochter 1&1 den Gewinn nicht so deutlich gesteigert
wie erhofft. Die Anteile von 1&1 rutschten als schwächster Wert im
Nebenwerteindex SDax um gut sieben Prozent ab.
Vorne im SDax waren SMA Solar mit plus 9,1 Prozent. Schwache
Quartalszahlen des Solartechnik-Anbieters sowie niedrige Konsensschätzungen für
2025 erschienen eingepreist, schrieben die Analysten von Jefferies. Dies eröffne
Kurspotenzial für die SMA-Aktien.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging mit einem Abschlag von
0,13 Prozent auf 5.493,40 Punkte ins Wochenende. Im Minus schlossen zudem die
Leitindizes in Zürich und London. In New York zeigten sich der Leitindex Dow
Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100
zum europäischen Börsenschluss nur wenig verändert./ajx/he