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dpa-AFX: WDH/ROUNDUP: Eon-Ausblick über den Erwartungen - Investitionen nach 2028 offen

(im Vornamen des CEO wurde ein Buchstabe ergänzt. Er lautet Leonhard rpt
Leonhard Birnbaum)

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energieversorger Eon verdient dank
milliardenschwerer Investitionen prächtig. Vergangenes Jahr übertraf Eon mit dem
operativen Gewinn die Markterwartungen und die Prognose für 2025 fällt ebenfalls
besser aus als gedacht. Auch in den kommenden Jahren soll vor allem der für die
Energiewende dringend benötigte Netzausbau ordentlich Gewinn einfahren. Wegen
noch offener Regulierungsvorschriften ließ Konzernchef Leonhard Birnbaum die
über das Jahr 2028 hinaus geplanten Investitionen aber offen. Die Eon-Aktie
legte am Vormittag um gut vier Prozent zu.

Vergangenes Jahr lag der um Sondereffekte und nicht-operative
Ergebnisbestandteile bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(ber Ebitda) von Eon bei gut 9 Milliarden Euro. Das sind zwar drei Prozent
weniger als 2023, allerdings hatten Analysten einen noch stärkeren Rückgang
erwartet. Unterm Strich entfiel auf die Aktionäre mit gut 4,5 Milliarden Euro
deutlich mehr als im Jahr 2023, was aber auch auf nichtoperative Ergebniseffekte
etwa aus Derivaten zurückzuführen ist. Die Dividende soll um 2 Cent auf 0,55
Euro je Aktie steigen.

Auch hatten die vom Unternehmen erfassten Experten bislang nicht damit
gerechnet, dass Eon 2025 wieder das operative Ergebnisniveau von 2023 anpeilen
wird. Das Management des Dax -Konzerns rechnet im laufenden Jahr
mit einem bereinigten operativen Gewinn von 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro, womit
das Niveau von 2023 selbst im schlechtesten Fall überschritten würde.

Außerdem spielen Eon die hohen Investitionen in die Karten, insbesondere in
den Ausbau der Netzinfrastruktur. Das Unternehmen erhöhte am Mittwoch seine
Investitionspläne ebenso wie seine mittelfristigen Gewinnerwartungen. Von 2024
bis 2028 will Eon nun 43 Milliarden Euro investieren. Das ist eine Milliarde
mehr, als bislang geplant war, die in den Ausbau der Netzinfrastruktur fließen
soll.

Auch im Tagesgeschäft dürfte es in der Folge besser laufen: Den bereinigten
operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) erwartet
das Management 2028 nun bei über 11,3 Milliarden Euro statt bislang bei über 11
Milliarden. Analysten hatten 11,1 Milliarden Euro auf dem Zettel.

Der Konzern ist in seiner Ertragskraft in weiten Teilen an die von der
Bundesnetzagentur vorgegeben Verzinsung gebunden. Wie diese ab 2029 für das
Strom-Geschäft aussehen soll, sei "heute noch nicht absehbar", hieß es am
Mittwoch aus Essen. Eon-Chef Birnbaum schrieb deshalb die Investitionspläne für
den Konzern nicht wie sonst üblich um ein Jahr fort. Eon sei zwar bereit, weiter
zu investieren, sagte der Manager laut Mitteilung, "aber niemals um jeden
Preis".

Eon verfüge mit 5 bis 10 Milliarden Euro im Jahr 2028 weiterhin über einen
großen bilanziellen Spielraum, schrieb Analyst Alexander Wheeler von der
kanadischen Bank RBC. Er glaube aber, dass das Unternehmen den richtigen
regulatorischen Rahmen brauche, um diesen Spielraum zu nutzen.

Eon ist Deutschlands größter Stromversorger und -netzbetreiber. Er zählt im
Heimatmarkt rund zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Erdgaskunden. Fast
ein Drittel des Strom-Verteilnetzes gehört zum Konzern. Eon ist auch einer der
größten Ladesäulenbetreiber. Nach Angaben von Eon sind bis zu 78 Prozent des
operativen Ergebnisses vom Regulator abhängig./lew/mne/mis

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