dpa-AFX: ROUNDUP: Allianz toppt Gewinnziel im Tagesgeschäft - Aktie behauptet sich
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Versicherer Allianz hat 2024 im
Tagesgeschäft so viel verdient wie nie zuvor. Der operative Gewinn stieg um
knapp neun Prozent auf gut 16 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern
am Freitag in München mitteilte. Damit übertraf er seine
ursprüngliche Zielspanne ebenso wie die durchschnittlichen Erwartungen von
Analysten. Für das neue Jahr nimmt sich Vorstandschef Oliver Bäte ein operatives
Ergebnis zwischen 15 und 17 Milliarden Euro vor. An der Börse wurden die
Neuigkeiten jedoch zunächst mit einem Kursabschlag quittiert.
Die Allianz-Aktie verlor am Morgen in einem schwächelnden Markt 0,3 Prozent
auf 332,30 Euro, hielt sich aber etwas besser als der Dax. Seit dem
Jahreswechsel hat das Papier damit noch rund zwölf Prozent gewonnen. Auf die
letzten zwölf Monate gesehen liegt der Kursgewinn sogar bei rund einem Drittel.
Branchenexperte Philip Kett vom Analysehaus Jefferies attestierte der
Allianz einen sehr disziplinierten Umgang mit den Kosten. Operativer Gewinn und
Überschuss hätten im vierten Quartal jeweils um fünf Prozent höher gelegen als
am Markt erwartet. Mit Blick auf 2025 rechneten Analysten jedoch bereits mit
einem operativen Gewinn am oberen Ende der genannten Zielspanne.
Von den guten Zahlen des vergangenen Jahres sollen jedenfalls die
Anteilseigner profitieren: Die Allianz will die Dividende je Aktie um 11,6
Prozent auf 15,40 Euro anheben. Zudem will der Konzern für bis zu 2 Milliarden
Euro eigene Aktien zurückkaufen. Dies soll den Gewinn je Aktie weiter nach oben
treiben.
Im abgelaufenen Jahr steigerte die Allianz ihr gesamtes Geschäftsvolumen um
elf Prozent auf knapp 180 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb für die
Allianz-Aktionäre ein Gewinn von gut 9,9 Milliarden Euro und damit 16 Prozent
mehr als im Vorjahr.
Dabei profitierte die Allianz vor allem von ihrer größten Sparte, der
Schaden- und Unfallversicherung. Der Bereich steigerte seinen operativen Gewinn
um rund eine Milliarde auf 7,9 Milliarden Euro. Während das Geschäftsvolumen der
Sparte um gut acht Prozent stieg, ging ein geringerer Teil des Umsatzes für
Schäden, Verwaltung und Vertrieb drauf: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote
verbesserte sich von 93,8 auf 93,4 Prozent.
Dies lag auch an geringeren Belastungen durch Naturkatastrophen. So bezahlte
der Konzern knapp 1,8 Milliarden Euro für Naturkatastrophenschäden und damit
über eine halbe Milliarde weniger als im Vorjahr. Am teuersten schlugen die
Überschwemmungen in Süddeutschland und Osteuropa zu Buche.
Gut lief es auch in der Lebens- und Krankenversicherung. Der Wert des
Neugeschäfts legte von 4,0 auf 4,7 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn
stieg um sechs Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dazu hätten die meisten
Geschäftsregionen beigetragen, hieß es zur Erklärung.
Im Fondsgeschäft sammelte der Allianz-Konzern von Kunden Milliardensummen an
frischem Geld ein. Den Konzerntöchtern Pimco und Allianz Global Investors (AGI)
flossen unter dem Strich 84,8 Milliarden Euro an Kundengeldern zu, davon 16,7
Milliarden Euro im vierten Quartal. Analysten hatten jedoch im Schnitt noch mehr
erwartet.
Das für Dritte verwaltete Vermögen stieg zum 31. Dezember auf 1,9 Billionen
Euro - gut 200 Milliarden mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn der
Fondssparte wuchs im Gesamtjahr um knapp vier Prozent auf 3,2 Milliarden
Euro./stw/men/stk