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dpa-AFX: ROUNDUP/Postbank und Derivate: Bafin brummt Deutscher Bank Millionen-Bußgeld auf

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank muss wegen Verstößen
gegen gesetzliche Pflichten Geldbußen in Millionenhöhe bezahlen. Die
Finanzaufsicht Bafin verhängte gegen den Dax-Konzern Bußgelder in
Höhe von gut 23 Millionen Euro, wie sie am Dienstagabend in Frankfurt mitteilte.
Dabei ging es um den Vertrieb von Finanzinstrumenten in Spanien sowie Mängel bei
der Beratung und beim Girokonto-Wechsel beim deutschen Ableger Postbank.

Der Behörde zufolge hatte die zum Konzern gehörende Postbank bei
telefonischer Anlageberatung gegen die Pflicht zur Aufzeichnung von Gesprächen
verstoßen. Außerdem habe die Postbank Anträge zur Kontowechselhilfe in mehreren
Fällen nicht oder nur verzögert bearbeitet.

Ein weiterer Fall betrifft den Vertrieb von Finanz-Derivaten in Spanien.
Dort brauchte die Bank laut Bafin zu lange, um Verstöße aufzuklären und Mängel
zu beseitigen. Der Vertrieb von Derivaten hatte zu einem Sanktionsverfahren der
spanischen Wertpapieraufsichtsbehörde CNMV geführt.

Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Deutsche-Bank-Aktie gegenüber
dem Xetra-Schlusskurs um 3,8 Prozent zu. Allerdings hatte sie im Xetra-Handel
zuvor 7,6 Prozent verloren.

Der Bußgeldbescheid ist laut Bafin rechtskräftig. Die Deutsche Bank erklärte
die Probleme beim Kontowechselservice für Kunden mit der Umstellung der
Computersysteme im eigenen Haus im Jahr 2023. Die IT-Umstellung war nicht rund
gelaufen und hatte der Bank und ihren Kunden monatelang Ärger eingebrockt. Die
Bafin hatte dem Institut deshalb sogar einen eigenen Aufpasser ins Haus
geschickt.

Die Deutsche Bank erklärte, sie habe die Strafzahlung akzeptiert. Die Summe
sei von bestehenden Rückstellungen abgedeckt und habe keine Auswirkungen auf das
Ergebnis im laufenden Jahr. Die Bank habe mit der Bafin vollständig kooperiert,
ihre Prozesse in den betroffenen Bereichen verbessert und die Kontrollen weiter
gestärkt./stw/la/ngu

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