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dpa-AFX: AKTIEN IM FOKUS: Bayer versuchen Befreiungsschlag - Chemiesektor allgemein stark

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der breiten Rally am Aktienmarkt im Rücken haben
die Aktien von Bayer am Mittwoch einen Ausbruchsversuch nach oben
gewagt. Dank des Anstiegs um zuletzt mehr als sechs Prozent wurden erstmals seit
Anfang November wieder mehr als 25 Euro für eine Aktie gezahlt. Der Kurs könnte
sich damit, nach einigen Monaten Pause, wieder über die 200-Tage-Linie
festsetzen. Diese ist bei Charttechnikern ein beliebter Indikator für den
längerfristigen Trend. Aktuell liegt dieser Durchschnittskurs bei 24,60 Euro.

Richard Vosser von JPMorgan erwähnte, der Umsatz und das operative Ergebnis
(Ebitda) hätten im vierten Quartal jeweils die Erwartungen etwas übertroffen.
Die Prognosen für 2025 dürften am Markt mit Erleichterung aufgenommen werden, da
sie nur begrenzte Änderungen an den Konsensschätzungen nach sich ziehen sollten.
Die weitere Umstrukturierung des Agrargeschäfts und dessen langfristige
Margenziele würden voraussichtlich begrüßt, schrieb der JPMorgan-Experte. Für
mehr Vertrauen müssten in diesem Bereich aber Erfolge nachgewiesen werden.

Die Bayer-Aktien folgten am Mittwoch einer marktbreiten Rally, die von einem
historischen Finanzpaket getrieben wurde, das die Union mit der SPD zur Stärkung
der Rüstungs- und Infrastrukturbranchen beschlossen hat. Davon profitierten in
der Breite auch Chemiewerte wie BASF mit 8,3 Prozent Plus. Aus
dem MDax toppte Lanxess das starke Branchenbild
mit einem Kurssprung um 16,5 Prozent. Auch Wacker Chemie und
Evonik legten stark zu.

Bayer steigerte das diesjährige Kursplus am Mittwoch auf 30 Prozent. Nach
einem Tief seit 2003 von 18,41 Euro im November nimmt der Bodenbildungsversuch
damit immer mehr Form an. Längerfristig gesehen ist dies jedoch nur ein
Hoffnungsschimmer: Geplagt von Rechtsstreitigkeiten im US-Agrargeschäft ist der
Kurs seit dem 2015 aufgestellten Rekord noch um immer noch 83 Prozent
eingebrochen. Auf allein fast drei Viertel summieren sich dabei die Verluste
seit der ersten Niederlage in einem US-Prozess um glyphosathaltige
Unkrautvernichter im Jahr 2018. Bayer hatte sich die Streitigkeiten mit der
Übernahme des US-Konzerns Monsanto ins Haus geholt./tih/mis

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