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dpa-AFX: ROUNDUP: Brenntag zeigt sich für 2025 verhalten zuversichtlich - Rückgänge 2024

ESSEN (dpa-AFX) - Der Chemikalienhändler Brenntag blickt nach
einem Umsatz- und Ergebnisrückgang 2024 verhalten zuversichtlich auf das
laufende Jahr. "Für das Jahr 2025 erwarten wir eine weitere moderate
Verbesserung der Absatzmengen im Laufe des Jahres, auch dank unserer
Akquisitionen, und ein sequenziell leicht verbessertes Preisumfeld in der
zweiten Hälfte des Jahres 2025", schrieb Unternehmenschef Christian Kohlpaintner
am Mittwoch in einem Aktionärsbrief. Gleichzeitig dürfte die makroökonomische
und geopolitische Lage weiterhin von Unsicherheit geprägt sein.

Für den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen
(operatives Ebita) peilt das Brenntag-Management im laufenden Jahr 1,1
Milliarden bis 1,3 Milliarden Euro an und damit mindestens genauso viel wie im
Vorjahr. Analysten erwarten einen Wert in der Mitte der Spanne. Die Aktie fiel
kurz nach Handelsstart, drehte dann aber ins Plus. Zuletzt legte das Papier um
0,2 Prozent auf 64,50 Euro zu.

2024 bekam der Chemikalienhändler erneut eine schwächere Nachfrage zu
spüren. Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf 16,2
Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern in Essen mitteilte. Der um
Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen
sank um 12,9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

Auf die Aktionäre entfiel ein Gewinn von gut 536 Millionen Euro nach fast
715 Millionen Euro im Vorjahr. Während das Unternehmen bei den Ergebnissen die
Erwartungen der Analysten verfehlte, traf es die Schätzungen beim Umsatz. Das
Brenntag-Management will die Dividende mit 2,10 Euro je Aktie stabil halten.

Derweil hatte das Unternehmen jüngst seine ursprünglichen Pläne zur
Entflechtung der beiden Sparten Prozesschemikalien (Essentials) und
Spezialchemikalien für bestimmte Branchen (Specialties) angepasst. Eine schnelle
und vollständige Entflechtung werde in dieser Form nicht weiterverfolgt, hatte
das Unternehmen im November dazu mitgeteilt. Angesichts des schwierigen Umfeldes
hatte das Unternehmen seinen Sparkurs verschärft.

Dafür will Finanzchefin Kristin Neumann Ausgaben verschieben sowie
Investitionen in IT und digitale Transformation über einen längeren Zeitraum
strecken. Standortschließungen und der Abbau von Arbeitsplätzen zählten bereits
zum Sparprogramm.

2025 werde Brenntag die Einsparungen von 2024 in etwa verdoppeln, teilte das
Unternehmen weiter mit. Im vergangenen Jahr konnte Brenntag die Kosten um etwas
mehr als 50 Millionen Euro senken. Insgesamt will der Konzern bis 2027 jährlich
300 Millionen Euro einsparen. Die Einmalkosten hatte das Unternehmen früher auf
250 Millionen Euro beziffert.

Brenntag handelt international mit Industrie- und Spezialchemikalien sowie
Inhaltsstoffen. Das Unternehmen kauft die Stoffe bei Chemiekonzernen in größeren
Mengen ein und verkauft sie in kleineren Mengen. In den vergangenen Jahren ist
Brenntag durch zahlreiche kleinere Übernahmen gewachsen.

Konjunkturabschwünge treffen das Unternehmen in der Regel weniger stark als
Chemiekonzerne, weil Kunden dann weniger Chemikalien benötigen und diese
vermehrt beim Händler statt beim Produzenten kaufen. Zuletzt beschäftigte
Brenntag mehr als 18.100 Menschen./mne/men/stk

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