dpa-AFX: Glyphosat-Produkt darf vorerst nicht verkauft werden
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - In seinem Geschäft mit dem umstrittenen
Unkrautvernichter Glyphosat muss der Agrarchemie-Konzern Bayer einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte, darf das Bayer-Pflanzenschutzmittel
Roundup Future in Deutschland vorerst weder angewendet noch verkauft werden. Das
geht auf einen Widerspruch der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zurück, der eine
aufschiebende Wirkung hat. Im nächsten Schritt wird Bayer angehört - danach
könnte der Verkauf doch noch möglich sein.
Von Bayer hieß es, man arbeite daran, die Zulassung wiederherzustellen. "Wir
sind zuversichtlich, dies schnell zu erreichen und damit sicherzustellen, dass
Landwirte in Deutschland wieder Zugang zu diesem wichtigen Produkt haben -
gerade jetzt zu Beginn der Saison." Die anderen in Deutschland zugelassenen
glyphosathaltigen Produkte von Bayer seien davon nicht betroffen.
Die Umwelthilfe sieht das Thema Glyphosat ganz anders als der Leverkusener
Konzern. "Es ist ein wichtiger Erfolg, dass das neu zugelassene
Glyphosat-Pestizid Roundup Future vorerst nicht mehr verkauft und angewendet
werden darf", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Es zähle jeder Tag,
an dem die Umwelt vor diesem giftigen Totalherbizid bewahrt werde.
Bayer betont hingegen, dass der Wirkstoff sicher für Mensch und Umwelt sei,
wenn er gemäß der Anwendungshinweise verwendet werde. "Dies bestätigen
zahlreiche Regulierungsbehörden weltweit seit Jahrzehnten", sagt der
Firmensprecher und verweist darauf, dass die EU-Kommission Glyphosat im Jahr
2024 für weitere zehn Jahre wieder zugelassen habe./wdw/DP/mis