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dpa-AFX: Unterhändler wollen Ticketsteuer im Luftverkehr senken

BERLIN (dpa-AFX) - In den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD spricht
sich eine Arbeitsgruppe für Entlastungen im Luftverkehr aus. In einem der
Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Papier der Arbeitsgruppe Verkehr und
Infrastruktur, Bauen und Wohnen heißt es, in einem ersten Schritt solle die
Erhöhung der Luftverkehrssteuer aus dem Jahr 2024 zurückgenommen werden. Die
über das EU-Maß hinausgehende Quote zur Beimischung von sogenanntem E-Kerosin
solle abgeschafft werden.

Bei den Koalitionsverhandlungen bedeutet das aber noch keine endgültige
Einigung - über den Vorschlag der Arbeitsgruppe beraten nun die Chefverhandler
der Parteien. Generell stehen zudem Vorschläge aus den Arbeitsgruppen unter
Finanzierungsvorbehalt.

Die Luftverkehrs-Branche in Deutschland beklagt im europäischen Vergleich
deutlich höhere Standortkosten wie die Ticketsteuer. Diese wurde im Mai 2024
deutlich erhöht. Airlines wie Ryanair hatten Flüge von deutschen Flughäfen unter
Verweis auf die hohen Standortkosten gestrichen.

Die Standortkosten wie Steuern und Gebühren für die Flugsicherung seien in
Deutschland zwischen 2019 und 2024 um 38 Prozent gestiegen - im europäischen
Durchschnitt um 26 Prozent, ergab ein vor kurzem vorgestelltes Gutachten des
Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt im Auftrag des
Bundesverkehrsministeriums.

Demnach hat sich nach den Einbrüchen in der Corona-Pandemie der
Passagierverkehr in Deutschland langsamer erholt als im europäischen Vergleich.
Das Passagieraufkommen lag laut Gutachten im Jahr 2024 bei rund 80 Prozent des
Niveaus vor der Pandemie, EU-weit sei das Vorkrisenniveau zu fast 100 Prozent
erreicht. Im Gutachten wurden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um den
Standort zu stärken./hoe/DP/he

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