dpa-AFX: VDA fordert schnelle Klarheit über Kaufanreize für E-Autos
BERLIN (dpa-AFX) - Der Verband der Automobilindustrie fordert eine schnelle
Entscheidung der neuen Bundesregierung über neue Kaufanreize für Elektroautos.
"Eine anhaltende Debatte über Fördermaßnahmen führt zu einer Kaufzurückhaltung,
daher brauchen die Verbraucherinnen und Verbraucher baldmöglichst Klarheit über
möglicherweise beabsichtigte Maßnahmen", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller
der Deutschen Presse-Agentur. Zentral für den nachhaltigen Hochlauf der
E-Mobilität seien die Ladeinfrastruktur und der Strompreis.
"Auch steuerliche Maßnahmen können wertvolle Impulse für den Hochlauf der
E-Mobilität leisten." Der Koalitionsvertrag lege eine Neuauflage des Umweltbonus
nicht unbedingt nahe, so Müller. "Die Erfahrung zeigt zudem, dass Kaufprämien
immer die Gefahr von kurzen Strohfeuern bergen."
Unsicherheit über neue Prämie
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es, die E-Mobilität solle mit
Kaufanreizen gefördert werden. Von einer neuen Kaufprämie ist aber nicht
explizit die Rede. Union und SPD kündigen etwa eine bessere steuerliche
Förderung von E-Autos an sowie ein Programm für Haushalte mit kleinem und
mittlerem Einkommen.
Der SPD-Bundestagsabgeordneter Sebastian Roloff sagte der dpa, Union und SPD
wollten die Automobilindustrie mit einem Maßnahmenbündel unterstützen. Ob die
Kaufanreize in Form einer Kaufprämie ähnlich dem früheren Umweltbonus oder durch
die Möglichkeit, eine Summe X des Kaufpreises in der Steuererklärung geltend
machen zu können, umgesetzt würden, werde im Rahmen eines noch zu erarbeitenden
Gesamtpaketes zur Unterstützung der E-Mobilität zu verhandeln sein.
Nach dem abrupten Stopp der staatlichen Förderung Ende 2023 war der Absatz
von Elektroautos eingebrochen.
Auch andere Verbände skeptisch
Der ADAC präferiert für einen schnelleren Hochlauf der Elektromobilität
Entlastungen beim Preis für Ladestrom gegenüber einer Fahrzeugförderung, wie
eine Sprecherin sagte.
Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub Deutschland sagte, eine direkte
Kaufförderung sei keine kluge Lösung. "Sie ist teuer, ineffizient und sozial
ungerecht. Besser wäre es, die Kfz-Steuer um ein CO2-basierten Bonus/Malus im
Jahr der Neuzulassung zu ergänzen. Dies würde Elektroautos begünstigen und
Verbrenner mit hohem CO2-Ausstoß verteuern."/hoe/DP/zb