dpa-AFX: Aktien Frankfurt Ausblick: Dax nach Rekordlauf stabil erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem Rekordlauf der vergangenen zwei
Handelstage wird der Dax am Dienstag stabil erwartet. Neben
zahlreichen Quartalsberichten hierzulande, die am Morgen im Fokus stehen
dürften, wird sich das Interesse am Nachmittag vor allem auf die Inflationsdaten
aus den USA für April verlagern.
Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,1 Prozent auf 23.581 Punkte. Am
Montag war er angesichts der Entspannung im Zollkonflikt zwischen den USA und
China gleich in den ersten Handelsminuten knapp unter 24.000 Punkte geklettert.
Keine 100 Punkte hatten mehr gefehlt, um diese psychologisch wichtige Schwelle
zu überwinden. Bis Handelsschluss bröckelte ein Großteil der Gewinne allerdings
wieder ab.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der am Montag ebenfalls
kräftig zugelegt, aber seine Gewinne weitgehend gehalten hatte, wird am Dienstag
ebenfalls stabil erwartet. Er dürfte zum Handelsstart minimal nachgeben.
Nun müsse sich zeigen, wie nachhaltig die Kursgewinne seien, kommentierte
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt. Nach den jüngsten
Rekorden sei der Dax mittlerweile nicht mehr günstig bewertet: "Sowohl das
historische als auch das für die Zukunft erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegen
jeweils 3 Punkte über dem Durchschnittswert der vergangenen 20 Jahre."
Dabei verwies Altmann zudem auf das in dieser Woche anstehende Finale der
Berichtssaison der Dax-Unternehmen. Gemessen am Börsenwert berichte an diesem
Tag die Munich Re als eines der Unternehmen, die unter den ersten
zehn im Dax rangierten. Mit Siemens , der Deutschen Telekom
und der Allianz folgen in den kommenden Tagen drei
weitere Schwergewichte.
So verdiente der weltgrößte Rückversicherer im ersten Quartal wegen der
verheerenden Waldbrände in Los Angeles wie erwartet nur etwas mehr als die
Hälfte dessen, was im Auftaktquartal des Vorjahres verdient wurde. Doch trotz
dieses Gewinneinbruchs bestätigte die Munich Re ihre Prognose. Die Aktie gab auf
der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss nach.
Hannover Rück zeigten sich dagegen vorbörslich wenig
verändert. Der kleinere Rückversicherer steckte die Brände in Kalifornien
überraschend gut weg und kam im ersten Quartal mit einem nur leichten
Gewinnrückgang davon.
Bayer stiegen unterdessen auf Tradegate. Der Agar- und
Pharmakonzern schnitt zum Jahresauftakt dank seines Pharmageschäfts besser ab
als erwartet. Wegen negativer Wechselkurseffekte wurde zwar der Jahresausblick
in der Tendenz etwas gesenkt, die um Wechselkurseffekte bereinigten
Konzernprognosen für 2025 stehen aber.
Darüber hinaus legten weitere Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe
Quartalszahlen vor. Aus dem MDax etwa berichtete Fraport
einen überraschend schwachen Jahresstart. Der späte Ostertermin
und rückläufige Passagierzahlen an Deutschlands größtem Flughafen führten unter
dem Strich zu einem Verlust. Vorstandschef Stefan Schulte sieht den Frankfurter
Flughafenbetreiber aber dennoch auf Kurs zu seinen Jahreszielen.
Jenoptik verdiente ebenfalls deutlich weniger als erwartet,
bestätigte jedoch die Jahresziele. Beide Aktien gaben daraufhin vorbörslich
nach, ebenso wie die Deutsche Wohnen , die auch über ihr
abgelaufenes Quartal berichtete.
Im SDax senkte KWS Saat unterdessen die
Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr und begründete dies mit "spürbar
geringeren Anbauflächen für Mais und Zuckerrüben in Europa".
Der Wissenschaftsverlag Springer Nature dagegen steigerte
Umsatz und operativen Gewinn im abgelaufenen Jahresviertel und erwartet nun, die
obere Hälfte der angestrebten Zielspannen bei diesen Kennziffern zu erreichen.
Quartalsberichte und Aussagen zum Gesamtjahr gab es außerdem vom
Foto-Spezialisten Cewe , dem Autovermieter Sixt und
dem Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr .
Medios dagegen steht mit Personalien im Fokus, denn das
Spezialpharmaunternehmen muss sich neue Spitzenmanager suchen. Sowohl
Vorstandschef Matthias Gärtner als auch die für das Tagesgeschäft zuständige
Managerin Mi-Young Miehler verlassen überraschend das Unternehmen./ck/jha/