dpa-AFX: ROUNDUP: Swiss Re steigert Gewinn trotz Waldbrandschäden - Aktie legt zu
ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Rückversicherer Swiss Re hat trotz der
Waldbrände in Kalifornien einen überraschenden Gewinnsprung hingelegt. Damit
ging es den Schweizern besser als ihren großen deutschen Konkurrenten. Unter dem
Strich verdiente das Unternehmen im ersten Quartal knapp 1,3 Milliarden
US-Dollar (gut 1,1 Mrd Euro) und damit 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie
es am Freitag in Zürich mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang
auf weniger als 1 Milliarde Dollar erwartet. An der Börse kamen die Neuigkeiten
gut an.
Die Swiss-Re-Aktie legte am Vormittag zeitweise um mehr als zwei Prozent zu.
Um die Mittagszeit schrumpften die Gewinne auf rund 0,5 Prozent bei 150,45
Franken. Der Wert gehörte zu den stärksten Titeln im Schweizer Leitindex SMI
. Seit Ende 2024 ist der Kurs um rund 15 Prozent gestiegen. Der
Kurs liegt knapp unter dem Mehrjahreshoch von 153,65 Franken, das die Aktie Ende
März erreicht hatte.
Das Papier war wie die Anteile der beiden deutschen Konkurrenten Munich Re
und Hannover Rück in den vergangenen Jahren stark gefragt. In den vergangenen
fünf Jahren summierte sich das Kursplus auf etwas mehr als 150 Prozent. Zum
Vergleich: Die Munich-Re-Anteile gewannen 220 Prozent; bei der Hannover Rück
sind es 110 Prozent.
Naturkatastrophen kosteten den Konzern im ersten Quartal zusammen 570
Millionen Dollar (509 Mio Euro). Der Großteil entfiel auf die Waldbrände im Raum
Los Angeles, die die Versicherungsbranche nach jüngster Schätzung der Swiss Re
insgesamt um die 40 Milliarden Dollar kosten dürften.
Weltmarktführer Munich Re hatte allein wegen der Feuer im
Raum Los Angeles 1,1 Milliarden Euro an Schäden verbucht. Auch den
Branchendritten Hannover Rück kostete die Katastrophe mit bisher
631 Millionen Euro mehr als die Schweizer Rivalin.
Swiss-Re-Finanzchef Anders Malmström erklärte den Gewinnsprung damit, dass
der Konzern beim Abschluss von Rückversicherungsverträgen diszipliniert
vorgegangen sei. Außerdem warfen die Kapitalanlagen mit 4,4 Prozent mehr ab als
ein Jahr zuvor.
Unterdessen konnte die Swiss Re bei der jüngsten Vertragserneuerung mit
Erstversicherern wie Allianz und Generali zum 1. April zwar 1,5
Prozent höhere Preise durchsetzen. Allerdings erwartet sie zugleich 3,7 Prozent
höhere Schäden. Munich Re und Hannover Rück hatten zuletzt von gesunkenen
Preisen für den Rückversicherungsschutz berichtet, ihre Angaben aber um
veränderte Risiken und Inflation bereinigt.
Konzernchef Andreas Berger zeigte sich "nach einem turbulenten
Jahresauftakt" zuversichtlich, die Ziele der Swiss Re für das laufende Jahr zu
erreichen. Der Manager hat sich für 2025 unter anderem einen Gewinn von mehr als
4,4 Milliarden Dollar vorgenommen. Das wäre über ein Drittel mehr als im
Vorjahr./stw/tav/zb/jha/