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dpa-AFX: Airbus und MTU bündeln Kräfte für Wasserstoff-Antrieb

LE BOURGET (dpa-AFX) - Trotz der Absage an ein bald fliegendes
Wasserstoff-Flugzeug treiben Airbus und MTU die
Entwicklung der entsprechenden Antriebstechnik voran. Auf der weltgrößten
Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris unterzeichneten Vertreter der beiden
Dax-Konzerne am Mittwoch eine Absichtserklärung, eine
Brennstoffzelle für Passagierflugzeuge zu entwickeln.

Airbus-Chef Guillaume Faury hatte sich Anfang des Jahres von seinem Plan
verabschiedet, bis 2035 ein Wasserstoff-Flugzeug mit etwa 100 Sitzplätzen zu
entwickeln. Das Vorhaben dürfte einige Jahre länger dauern, sagte er bei der
Bilanzvorlage im Februar.

Dass ein Wasserstoff-Flugzeug technisch machbar ist, steht für den Manager
außer Frage. Allerdings bringe es nichts, ein Flugzeug zu entwickeln, das
niemand kaufe, weil die Infrastruktur nicht zur Verfügung stehe oder es im
Betrieb zu teuer sei, hatte er im Frühjahr gesagt. Die Wasserstoffwirtschaft
liege fünf bis zehn Jahre hinter dem zurück, was der Konzern bei Ankündigung
seiner Wasserstoff-Strategie im Jahr 2020 angenommen habe, hieß es damals.

Airbus und MTU setzen auf eine Brennstoffzelle, die mithilfe von Wasserstoff
Strom erzeugt. Dieser treibt dann wiederum das Flugzeug an. Verworfen wurde
bereits eine Alternative, bei der eine Gasturbine Wasserstoff ähnlich verbrennt
wie herkömmliche Düsenflugzeuge Kerosin.

Bei MTU hat man das Jahr 2035 indes weiter im Auge - nämlich im Rahmen des
EU-Technologieprogramms Herops: Dabei gehe es um innovative Technologien für
einen klimaneutralen, wasserstoffbetriebenen Elektroantrieb, "der ab 2035
Regionalflugzeuge in die Luft bringen kann"./stw/tav/he

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