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dpa-AFX: AKTIE IM FOKUS: Continental weiter unter Druck - Nächste Analystenabstufung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach gutem Lauf der Aktien von April bis Mitte Juni
werden derzeit die Stimmen zu Continental angesichts des
bevorstehenden Konzernumbaus kritischer. In der Folge des jüngsten
Kapitalmarkttags, der das vor der Abspaltung stehende Autozuliefergeschäft
bereits getrennt betrachtete, kam am Donnerstag von der US-Bank Morgan Stanley
die nächste Abstufung - nur einen Tag nach einer solchen durch Warburg Research.

Der Continental-Kurs sackte im frühen Handel nach der Abstufung auf
"Equal-weight" durch Morgan Stanley erstmals seit Anfang Mai unter die Marke von
70 Euro ab. Zuletzt notierten die Papiere 0,9 Prozent im Minus auf 70,38 Euro.
Die Aktie setzte damit ihren jüngsten Abwärtstrend fort, nachdem sie sich vor
zwei Wochen noch der 80-Euro-Marke genähert hatte - in diesem Bereich war seit
Anfang 2022 mehrmals Schluss gewesen.

Die Analysten von Morgan Stanley senkten am Donnerstag in einer
Branchenstudie die Schätzungen für den gesamten Sektor. Sie befürchten, dass
eine Reihe von Prognosekürzungen von europäischen Autobauern im Juli auch die
Autoteilehersteller treffen werden. Im Falle von Continental sei das Verhältnis
von Chancen und Risiken nach guter Kursentwicklung inzwischen ausgeglichener.
Ähnlich hatte am Vortag das Analysehaus Warburg die Streichung einer
Kaufempfehlung begründet.

Continental befindet sich derzeit in einem weitreichenden Umbau hin zu einem
reinen Reifenhersteller. Das Autozuliefergeschäft soll noch in diesem Jahr als
Abspaltung unter dem Namen Aumovio an die Börse gehen und die Kunststoffsparte
Contitech soll bis 2026 vollständig abgestoßen werden. Wegen der US-Zölle waren
kürzlich zum Kapitalmarkttag die Jahresziele für die vorerst noch verbleibenden
Geschäfte gesenkt worden.

Die Bank of America schrieb am Vortag, dass die erst noch anstehende
Veräußerung von Contitech wegen des damit verbundenen Barmittelzuflusses der
wichtigere Kurstreiber sei als die zunächst anstehende Abspaltung des
Autozuliefergeschäfts. Analyst Harry Martin von Bernstein Research zeigte sich
für diese im September anstehende Maßnahmen am Vortag kritisch. Vor ihr gebe es
kaum Grund, die Aktien zu besitzen. Sie hätten zuletzt den Optimalfall
eingepreist, doch die Planungen des Konzerns seien nun eher konservativ
ausgefallen./tih/bek/mis

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