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dpa-AFX: Devisen: Euro bewegt sich zum US-Dollar nahe Hoch seit 2021

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich nach den
deutlichen Vorwochengewinnen zum US-Dollar zum Start in die Woche wenig bewegt.
Am Montagnachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1733 Dollar. Das ist
etwas mehr als zum Freitagsschluss, liegt aber etwas unter dem Freitagshoch von
1,1754 Dollar - dem höchsten Stand seit September 2021. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1720 (Freitag: 1,1704) Dollar
fest. Der Dollar kostete damit 0,8532 (0,8544) Euro.

In der vergangenen Woche hatte der Euro abermals von einer breiten
Dollar-Schwäche profitiert. Treiber waren der Waffenstillstand zwischen Israel
und dem Iran, der die Risikofreude von Finanzmarktinvestoren steigerte, sowie
zunehmende Zinssenkungsfantasien mit Blick auf die US-Notenbank Fed. Letztere
wurden genährt von einem Medienbericht, demzufolge US-Präsident Donald Trump
bereits im September oder Oktober einen Nachfolger für Fed-Chef Jerome Powell
bekannt geben will, der ihm wegen seiner umsichtigen Zinspolitik ein Dorn im
Auge ist.

Auch wenn Powells Amtszeit erst im Mai 2026 endet, würde Trump ihn damit
laut Stephen Innes von SPI Asset Management unter Druck setzen. Schließlich
wolle Trump einen Notenbank-Chef, der die Zinsen senkt, egal ob das angemessen
sei oder vielleicht sogar riskant.

Vor der Veröffentlichung europäischer Inflationsdaten am Dienstag richtete
sich der Fokus auf Angaben zur Preisentwicklung in Italien und Deutschland. Dank
günstigerer Energie und geringerer Preissteigerungen bei Lebensmitteln sank die
Inflationsrate hierzulande überraschend auf 2 Prozent und damit auf den
niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr.

Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank sieht die Inflation gebändigt:
"Die Zinsen sind gefallen, die akute Inflationsbedrohung ist vorbei." In Italien
blieb die Inflationsrate überraschend konstant, statt wie von Analysten erwartet
etwas weiter auf 1,8 Prozent zu steigen. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht
eine Rate von 2 Prozent für den gesamten Währungsraum an.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen
Euro auf 0,85550 (0,85290) britische Pfund, 169,17 (169,24) japanische Yen und
0,9347 (0,9359) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag
in London 3.281 Dollar. Das waren etwa 7 Dollar weniger als am Freitag./la/stw

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