dpa-AFX: ROUNDUP: IAA auf Wachstumskurs und wohl weiter in München
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Auto- und Mobilitätsmesse IAA Mobility wird dieses
Jahr voraussichtlich größer und internationaler ausfallen als bei der vorigen
Ausgabe 2023. Aktuell liege man bei den Flächenbuchungen höher als zum gleichen
Zeitpunkt vor zwei Jahren, teilten die Messe München und der Branchenverband VDA
als Ausrichter mit. Zudem kämen derzeit 54 Prozent der angemeldeten Aussteller
aus dem Ausland - ein Rekord und rund 5 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.
Vor allem Asien drängt auf die Messe. 68 Prozent der internationalen
Aussteller kommen von dort, das ist gut ein Drittel aller Aussteller. Stark
vertreten ist dabei China. Aktuell sind den Veranstaltern zufolge bereits 103
Aussteller von dort angemeldet - das ist gut ein Drittel mehr als es 2023 am
Ende waren. Zudem kehren die koreanischen Marken Hyundai und Kia
auf die Messe zurück.
Auch in den Open Spaces - umstrittenen Ausstellungsflächen auf öffentlichem
Grund in der Innenstadt - ist die Nachfrage offenbar groß. Schon jetzt sei dort
mehr Fläche belegt als es 2023 insgesamt war. Befürworter sehen in den gratis
zugänglichen Ausstellungsflächen in der Innenstadt eine Öffnung der Messe für
die breite Öffentlichkeit, Kritiker die Nutzung öffentlichen Raums für Werbung
und Konzerninteressen.
Auch künftig wohl in München
Diese Open Spaces, die auch Müller explizit lobte, sind ein zentrales
Element des Konzepts, mit dem München die IAA für sich gewonnen hat. Die
ursprünglich vereinbarte Reihe von drei Veranstaltungen geht nun zu Ende, doch
es sieht danach aus, dass die IAA trotz heftigem Werbens des früheren
Ausrichters Frankfurt in München bleiben wird. Auch weil der Stadtrat bereits
die Genehmigung für künftige Open Spaces erteilt hat. Es spreche viel für
München, sagte Müller, sie sei zuversichtlich, dass man die Kooperation
fortsetzen könne. Messe-Geschäftsführer Stefan Rummel sagte sogar, er sei
zuversichtlich, dass man das bald schriftlich machen und verkünden könne.
"Aushängeschild der Industrie"
Die Branche zeige in München "was wir können", sagte VDA-Präsidentin
Hildegard Müller. "Ich freue mich darauf, dass unsere Industrie hier ein
selbstbewusstes Signal der Stärke und zukunftsorientierten Mentalität sendet."
Die Messe sei "das globale Aushängeschild unserer Industrie".
Selbstbewusstsein kann die deutsche Autoindustrie dabei gut gebrauchen.
Zuletzt kamen eher schlechte Nachrichten aus der Branche. Die Gewinne
schrumpfen, viele Unternehmen bauen Jobs ab. Zu den Gründen gehören - neben der
aktuell angespannten Zollsituation - vor allem ein heftiger Preiswettbewerb im
wichtigen Markt China, dessen Hersteller der Branche zudem immer mehr Konkurrenz
machen.
Wirtschaftsfaktor auch für München
Die Geschäftsführer der Messe München, Stefan Rummel und Reinhard Pfeiffer,
betonten unter anderem die wirtschaftliche Bedeutung für München. "Wir rechnen
mit einer regionalen Wertschöpfung in dreistelliger Millionenhöhe", teilten sie
mit.
Teil der Messe werden unter anderem auch Probefahrten sein. Dafür stehen
nach aktuellem Stand 229 Fahrzeuge zur Verfügung, rund ein Viertel mehr als
2023. Zudem soll es auf der A94 einen Betriebsbereich für autonomes Fahren
geben. Neben Autos gibt es auch Bereiche für Radfahren und Mikromobilität. So
ist im Englischen Garten ein vier Kilometer langer Rundkurs für
Fahrrad-Probefahrten geplant. Die Messe findet vom 9. bis 14. September
statt./ruc/DP/mis