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dpa-AFX: Aktien Europa: Verluste - Gewinnmitnahmen belasten

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Dienstag an die
Schwäche vom Vortag angeknüpft. "Gewinnmitnahmen sind in dem derzeitigen
impulslosen und abwartenden Marktumfeld klar erkennbar", beschrieb Marktexperte
Andreas Lipkow das Handelsgeschehen. Insbesondere bei den zuletzt gut gelaufenen
Branchen und Sektoren komme es zu Gewinnmitnahmen.

Gegen Mittag gab der EuroStoxx 50 0,31 Prozent auf 5.286,64
Punkte nach. Auch außerhalb des Euroraums ging es leicht nach unten. Der
Schweizer SMI sank um 0,16 Prozent auf 11.902,69 Zähler, der
britische FTSE 100 büßte 0,11 Prozent auf 8.751,61 Punkte ein.

An der Spitze des Marktes standen die Versorger. Sie profitierten von einer
politischen Entscheidung in Großbritannien. Die britische Regulierungsbehörde
Ofgem habe den Versorgern eine etwas höhere Eigenkapitalrendite zugestanden als
erwartet, schrieb dazu Analyst Pavan Mahbubani von JPMorgan. Es gehe noch um die
Details, auf den ersten Blick schienen die Nachrichten aber positiv für
Stromkonzerne und Netzbetreiber." Das Schwergewicht Iberdrola
legte um 1,2 Prozent zu.

Immobilienwerte bauten ihre Vortagesgewinne weiter aus. Sie profitieren von
der Aussicht auf Zinssenkungen. Die am Vormittag veröffentlichte Inflationsrate
für die Eurozone im Juni änderte an den günstigen Perspektiven nichts.

"Die Preisentwicklung bleibt trotz des leichten Anstiegs der Inflationsrate
im Juni auf den ersten Blick günstig, denn unter Herausrechnung der volatilen
Energie- und Nahrungsmittelpreise bleibt die Kernteuerung bei 2,3 Prozent und
damit in der Nähe des EZB-Inflationsziels", stellte Volkswirt Thomas Gitzel von
der VP Bank fest.

Zur Schwäche neigte dagegen der Bankensektor. Er reagierte auf die Aussicht
sinkender Zinsen, die eine Belastung für das Einlagengeschäft der Geldhäuser
darstellt. Zudem ist die Neigung zu Gewinnmitnahmen nach dem starken Anstieg im
ersten Halbjahr groß. Der Bankensektor hatte um knapp 30 Prozent zugelegt und
damit das stärkste erste Halbjahr seit 1997 verzeichnet. Societe Generale
, mit fast 80 Prozent Plus seit Jahresbeginn der Spitzenreiter,
gaben nun um 0,9 Prozent nach./mf/jha/

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