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dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Dax leicht erholt nach zwei Verlusttagen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch nach zwei
Verlusttagen wieder den Weg nach oben gefunden. Angesichts mäßiger Vorgaben
hielt sich die Kaufbereitschaft aber in Grenzen. Nach einem freundlichen Start
behauptete der deutsche Leitindex gegen Mittag ein Plus von 0,41 Prozent auf
23.771,50 Punkte. Damit blieb er knapp über der für den kurzfristigen Trend
wichtigen 21-Tage-Linie. Der MDax der mittelgroßen Konzerne
gewann 0,18 Prozent auf 30.300,45 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 ging es um 0,7 Prozent nach oben.

Der Dax habe zunehmend Mühe, den Abstand zur Marke von 24.000 Punkten nicht
zu groß werden zu lassen, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC
Markets. Die zwischenzeitliche Euphorie nach der Waffenruhe in Nahost sei den
Sorgen wegen des weiter schwelenden Handelskriegs zwischen den USA und der EU
gewichen. Am 9. Juli läuft eine von Donald Trump gesetzte Frist für eine
Einigung ab. Der US-Präsident hatte zuletzt betont, diese Frist könne
verlängert, aber auch verkürzt werden.

Von den Übersee-Börsen kam zur Wochenmitte kein Rückenwind für den Dax. Am
Dienstag hatte in den USA nur der Leitindex Dow Jones Industrial
Gewinne verzeichnet, und auch in Asien fanden die wichtigsten Aktienindizes
keine gemeinsame Richtung. Aktuell zeichnet sich in New York immerhin eine
moderat freundliche Eröffnung ab.

Am Nachmittag könnten Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP für die
US-Privatwirtschaft Impulse geben. Die Beschäftigungslage spielt eine wichtige
Rolle für die US-Geldpolitik. Bereits am Donnerstag wird der offizielle
Arbeitsmarktbericht der US-Regierung veröffentlicht, da am Freitag wegen eines
Feiertags nur ein verkürzter Aktienhandel stattfindet.

Die Aktien der deutschen Autobauer legten nach US-Absatzzahlen für das
zweite Quartal unterschiedlich deutlich zu. Für Dax-Spitzenreiter BMW
ging es um 3,8 Prozent hoch und für Mercedes-Benz
um 2,6 Prozent. Bei Volkswagen und der Sportwagentochter Porsche
AG reichte es für Aufschläge von jeweils 2,7 Prozent.

Der Schweizer Großbank UBS zufolge wirken sich die US-Zölle offenbar weniger
schlimm aus als befürchtet. Für BMW seien die Jahresziele selbst ohne eine
Zolleinigung erreichbar. Bei Porsche AG ist Analyst Patrick Hummel indes
vorsichtiger. Er befürchtet, das Unternehmen könnte mit der Vorlage seiner
Quartalszahlen eine Gewinnwarnung ausgeben.

SMA Solar zählten mit Kursgewinnen von 13,4 Prozent zu den
Favoriten der Anleger im Nebenwerte-Index SDax . Börsianer
verwiesen auf positive Signale aus den USA. Denn die Kürzung für Förderungen im
Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) fielen nach einem Beschluss des
US-Senats milder aus als zunächst befürchtet, hieß es. Nordex
gewannen 1,9 Prozent.

Bei Suss Microtec drückte hingegen eine Abstufung der
Investmentbank Oddo BHF auf die Stimmung: Die zuletzt gut gelaufenen Titel des
Halbleiterzulieferers büßten nach dem schwachen Vortag am SDax-Ende weitere 5,4
Prozent ein. Oddo BHF rät, von Zulieferern in Chiphersteller umzuschichten. Bei
Suss erscheine das Chancen-Risiken-Profil nach einem 70-prozentigen Kursanstieg
inzwischen aber ungünstig. Daher stuften die Experten die Titel von "Outperform"
auf "Neutral" ab.

Zalando zollte der jüngsten Kurserholung mit minus 1,6
Prozent etwas Tribut. Doch zumindest das kurzfristige Chartbild für den
Online-Modehändler bleibt positiv. Denn trotz zeitweise größerer Verlusten hielt
die tags zuvor wieder überwundene 21-Tage-Linie./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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