dpa-AFX: Branche rechnet erneut mit Wachstum in der Digitalwirtschaft
BERLIN (dpa-AFX) - Die Digitalwirtschaft in Deutschland soll in diesem Jahr
erneut wachsen - steht laut Branchenverband Bitkom aber vor Herausforderungen.
In der Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik
erwartet der Digitalverband 2025 ein Plus von 4,4 Prozent auf dann 235,8
Milliarden Euro Umsatz, wie es in einer Mitteilung von Bitkom heißt. Das
Wachstum bliebe damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. 2024 hatte die
Branche um 4,7 Prozent zugelegt.
Der Verband rechnet für das laufende Jahr zudem mit einer Vielzahl neu
kreierter Stellen: 9.000 Jobs mehr erwarten die Branchenvertreter. Damit gebe es
1,354 Millionen Beschäftigte in der Branche - 2024 waren 3.500 neue Stellen
dazugekommen.
Software bringt Wachstum - Einbußen in der Unterhaltungselektronik
Treiber der Digitalwirtschaft ist laut Bitkom besonders Software. In seiner
Prognose erwartet der Verband hier einen Zuwachs von knapp zehn Prozent. Hier
mache sich auch der Einfluss von Künstlicher Intelligenz und Cloud-Computing
immer stärker bemerkbar, heißt es in der Mitteilung.
Daneben erwartet Bitkom auch für den Hardware-Markt ein Wachstum - besonders
getrieben von gemieteten Servern, Netzwerk- und Speicherkapazitäten. Auch beim
Verkauf von Tablets, Notebooks und Desktop-PCs und im Telekommunikationsmarkt
rechnet die Branche mit einem Plus.
In der Unterhaltungselektronik geht es dagegen wie schon in den fünf Jahren
zuvor abwärts. Hier sinken die Umsätze laut Prognose um 3,3 Prozent auf 7,6
Milliarden Euro.
Wegen Stromkosten im EU-Wettbewerb benachteiligt?
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst forderte die Politik auf, die Unternehmen
besonders bei den Energiekosten zu entlasten. "Es macht keinen Sinn, KI mit
Milliardensummen zu fördern, nur um die Mittel parallel durch die überhöhte
Stromsteuer wieder an den Fiskus zurückzuleiten", sagte Wintergerst laut
Mitteilung. Die Stromkosten seien im europäischen Vergleich sehr hoch und
stellen nach Ansicht des Branchenverbands einen Wettbewerbsnachteil dar.
Neben einer Entlastung bei den Strompreisen fordert Bitkom eine neue
Digitalstrategie der Bundesregierung mit verbindlichen Zielen. Zudem müssten
EU-Vorgaben in nationale Gesetzgebung übersetzt werden, um rechtliche
Unsicherheiten für die Unternehmen zu beseitigen./tre/DP/mis