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dpa-AFX: Verband: Deutsche Kfz-Versicherer könnten 2025 in Gewinnzone zurückkehren

BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Kfz-Versicherer könnten 2025 dank
deutlicher Prämienerhöhungen nach mehreren Verlustjahren erstmals wieder
schwarze Zahlen schreiben. Der deutsche Versichererverband GDV rechnet in der
Sparte für das laufende Jahr mit einem Beitragsplus von 14 Prozent, wie er am
Donnerstag in Berlin mitteilte. "Unterm Strich könnte damit 2025 eine
Schaden-Kosten-Quote von 97 Prozent stehen und damit die Rückkehr in die
versicherungstechnische Gewinnzone", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg
Asmussen.

In den Jahren 2021 bis 2024 hatten die Einnahmen der Kfz-Versicherer nicht
ausgereicht, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken.
Grund waren laut Branchenangaben insbesondere die gestiegenen Preise für
Ersatzteile und Reparaturen. Weil Autohersteller an der Preisschraube drehten,
stiegen die Kosten bei Kfz-Schäden deutlich stärker als die allgemeinen
Verbraucherpreise. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag dadurch klar über
der kritischen 100-Prozent-Marke.

Um wieder Geld zu verdienen, hatten die Kfz-Versicherer bei ihren Kunden in
den vergangenen Jahren ebenfalls die Prämien erhöht. Der starke Konkurrenzkampf
hielt die Erhöhungen jedoch zunächst in Grenzen. Der Rückversicherer Hannover
Rück hatte vergangenen Herbst vorhergesagt, dass die deutschen
Kfz-Versicherer auch 2025 noch rote Zahlen schreiben. Hannover Rück ist der
größte Kfz-Rückversicherer in Deutschland und hat dadurch einen besonders guten
Einblick in die Kalkulationen von Erstversicherern wie Allianz
und Huk Coburg.

Insgesamt erwartet der GDV für die deutsche Versicherungsbranche im
laufenden Jahr höhere Einnahmen als zuletzt. So dürften die
Bruttobeitragseinnahmen um 7,3 Prozent zunehmen. Bisher war der Verband von rund
5 Prozent ausgegangen. Der stärkere Anstieg liegt allerdings nicht an der
Schaden- und Unfallversicherung, zu der auch das Kfz-Geschäft gehört. Dort liegt
das erwartete Plus mit 7,8 Prozent nur etwas höher als die im Frühjahr
angenommenen 7,5 Prozent.

Vielmehr dürften die Einnahmen in der Lebensversicherung mit 6,7 Prozent den
im Frühjahr prognostizierten Anstieg um 1,0 Prozent deutlich übertreffen. Dies
liege wiederum an den Lebensversicherungsverträgen gegen Einmalbeitrag. Diese
dürften statt um 4,8 Prozent um 24,2 Prozent wachsen, schätzt der GDV. "Das
derzeitige Zinsumfeld ermöglicht Lebensversicherern, attraktive Produkte
anzubieten, die entsprechend nachgefragt werden", sagte Asmussen. In den
klassischen Verträgen gegen laufende Beitragszahlen gingen die Einnahmen
hingegen zurück./stw/men/he

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