dpa-AFX: ROUNDUP: BASF senkt Gewinnprognose - Konjunkturschwäche und Zoll-Unsicherheiten
LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF kappt wegen anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten
seine Prognose für 2025. Das globale Bruttoinlandsprodukt werde im laufenden
Jahr nach aktuellen Schätzungen weniger stark wachsen als bisher angenommen,
teilte das Dax -Unternehmen überraschend am Freitag nach
Börsenschluss in Ludwigshafen mit. Dies sei insbesondere auf die Anfang April
angekündigten US-Zölle und die daraus resultierenden Unsicherheiten am Markt
zurückzuführen. Die BASF-Aktie gab im nachbörslichen Handel auf Tradegate um
rund ein Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss nach.
Für 2025 strebt BASF nun beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) 7,3 Milliarden bis 7,7 Milliarden Euro an. Zuvor hatte
das Unternehmen 8,0 Milliarden bis 8,4 Milliarden Euro angepeilt - nach knapp
7,9 Milliarden im Vorjahr. Analysten rechneten zuletzt im Schnitt mit einem
Ergebnis von 7,6 Milliarden Euro.
Im zweiten Quartal betrug das operative Ergebnis nach vorläufigen
Berechnungen 1,77 Milliarden Euro und traf damit die Erwartungen der Analysten.
Im Vorjahreszeitraum hatte BASF hier 1,96 Milliarden Euro ausgewiesen.
Der Umsatz ging im Quartal wegen niedrigerer Preise vor allem bei
Basischemikalien um 2,1 Prozent auf 15,77 Milliarden Euro zurück. Die Mengen
seien hingegen leicht gestiegen, hieß es. Dabei habe das Unternehmen vor allem
im Geschäft mit der Landwirtschaft und in der Sparte Surface Technologies, zu
der etwa Batteriematerialien, Autoreparaturlacke und Oberflächenbehandlung
gehören, deutlich mehr abgesetzt.
Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von
voraussichtlich rund 80 Millionen Euro hängen, nach 430 Millionen Euro im
Vorjahr. Analysten hatten einen viel höheren Überschuss erwartet.
Die Chemiebranche leidet schon länger unter einer Nachfrageschwäche und
gesunkenen Preisen. Hinzu kommen die anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang
mit der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump.
Beim Chemieriesen laufen Sparprogramme. Vor allem der Stammsitz in
Ludwigshafen soll wettbewerbsfähiger werden. Weitere Anlagen könnten geschlossen
werden. Zugleich sollen Geschäftsteile verkauft werden und die Agrarsparte an
die Börse gehen. Der Dax-Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2026
jährlich 2,1 Milliarden Euro zu sparen.
BASF will am 30. Juli seine vollständigen Zahlen und Details für das zweite
Jahresviertel vorlegen./mne/men