Nachrichten

dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Schwacher US-Arbeitsmarkt erhöht Kursdruck

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte sind am Freitag stark
unter Druck geraten. Im frühen Handel belasteten die fortdauernden
Unwägbarkeiten der US-Zollpolitik die Märkte. Am frühen Nachmittag nahm der
Druck auf die Börsen noch zu, nachdem überraschend schwache Daten vom
Arbeitsmarkt in den USA veröffentlicht worden waren.

Der EuroStoxx 50 ging mit einem Abschlag von 2,90 Prozent auf
5.165,60 Punkte in das Wochenende. Mit einem Minus von 3,5 Prozent war es die
schwächste Börsenwoche des Index seit Anfang April.

Außerhalb des Euroraums hielt sich der britische FTSE 100 mit
minus 0,7 Prozent auf 9.068,58 Punkte deutlich besser als die Handelsplätze der
Eurozone. In der Schweiz fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.

In der Schweiz braut sich Unheil für kommende Woche zusammen, nachdem der
Zollhammer aus den USA auf das Land niedergesaust ist. Auf einer neuen US-Liste
ist von 39 Prozent Abgaben auf Schweizer Exporte in die USA die Rede. Das
übertrifft die schlimmsten Befürchtungen. Im April hatte US-Präsident Trump noch
31 Prozent für die Schweiz vorgesehen. "Damit rangiert die Schweiz unter den
Top-Vier-Nationen mit den höchsten Zöllen", stellte Volkswirt Thomas Gitzel von
der VP Bank fest.

Impulse aus den USA belasteten auch auf die Pharmawerte. Nach den
Vorstellungen des US-Präsidenten sollen Hersteller wie Eli Lilly ,
Novartis und Pfizer binnen 60 Tagen sicherstellen,
dass Geringverdiener stärker von einer Bestpreisgarantie für Medikamente
profitieren und neue Arzneien automatisch zum niedrigsten Preis angeboten
werden. Zudem sollen im Ausland erzielte Mehreinnahmen an amerikanische
Patienten und Steuerzahler zurückfließen. In Briefen an 17 große Pharmakonzerne
setzte Trump eine Frist bis zum 29. September.

Zu den Verlierern gehörte die ohnehin angeschlagene Aktie von Novo Nordisk
, deren Kurs um 1,8 Prozent sank. Astrazeneca gaben
um 1,9 Prozent nach und GSK um 1,5 Prozent.

Im Bausektor fielen Saint Gobain um mehr als 9 Prozent. Die
Analysten von Davy Research wiesen darauf hin, dass das operative Ergebnis des
französischen Baukonzerns hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei.

Auf den Versicherungswerten lasteten die Verluste von Axa ,
die um fast 8 Prozent absackten. Die französische Assekuranz hatte trotz guter
Geschäfte im ersten Halbjahr einen leichten Gewinnrückgang verbucht. Zudem
übernimmt Axa den italienischen Direktversicherer Prima, der vor allem in der
Kfz-Versicherung aktiv ist./bek/zb

Daten bereitgestellt von .