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dpa-AFX: ROUNDUP: Nachfrage nach Luxusgütern von LVMH zieht wieder an - Kursfeuerwerk

PARIS (dpa-AFX) - Nach einem schwachen ersten Halbjahr hat der französische
Luxusgüterkonzern LVMH im dritten Quartal wieder Tritt gefasst.
Während das Geschäft in der umsatzstärksten Sparte mit Mode und Lederwaren nicht
ganz so stark zurückging wie von Experten befürchtet, verzeichneten alle anderen
Sparten Zuwächse. An der Börse sorgten die Nachrichten am Mittwochmorgen für
einen kräftigen Kurssprung.

Die Aktien des Eurostoxx-50-Schwergewichts verteuerten sich in der Frühe an
der Index-Spitze um mehr als zwölf Prozent. Für die Papiere ist es im bisherigen
Börsenjahr 2025 aber alles andere gut gelaufen - bis zum Vorabend hatte sich
noch ein zweistelliger Kursverlust seit dem Jahreswechsel angehäuft. Dieser
schmilzt nun durch die aktuellen Gewinne auf knapp sechs Prozent.

Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC lobte unterdessen die
Resultate der Franzosen, die er als einen "Schritt in die richtige Richtung"
bezeichnete. Der Experte hob sein Kursziel an und bekräftigte seine positive
Empfehlung.

Branchenkenner James Grzinic von Jefferies berichtete, dass auch auf der
Analystenkonferenz zu den Zahlen eine optimistischere Stimmung im Management
vorgeherrscht habe. Dennoch habe sich LVMH zu den weiteren Aussichten vorerst
zurückhaltend geäußert und unter anderem auf die zunehmenden Auswirkungen der
Wechselkurse im zweiten Halbjahr verwiesen, schrieb er. Zudem müssten die
Volumina auch bei Mode- und Lederwaren wieder wachsen, um einen Margenrückgang
zu verhindern.

In dritten Quartal war der Konzernumsatz organisch - also abseits von
Währungs- und Portfolioeffekten - um ein Prozent geklettert, wie das Unternehmen
bereits am Dienstagabend in Paris mitgeteilt hatte. Experten hatten hingegen auf
Basis konstanter Geschäfte und Währungen im Schnitt einen Rückgang um 0,7
Prozent erwartet. LVMH weist für das dritte Quartal traditionell keine
Gewinnzahlen aus.

Als Wachstumstreiber erwiesen sich in den drei Monaten nahezu alle Sparten.
So profitierte LVMH etwa im Geschäft für Wein und Spirituosen von einer
steigenden Nachfrage bei Champagner und Weinen, insbesondere bei Rosé aus der
Provence. Der Konzern konnte damit einen weiterhin schleppenden Cognac-Verkauf
mehr als ausgleichen - dieses Geschäft werde aber weiterhin durch den
US-chinesischen Handelsstreit belastet.

Neue Düfte schoben unterdessen das Wachstum im Geschäft mit Parfums und
Kosmetik an, und auch der Verkauf von Luxus-Uhren und Juwelen sprang im dritten
Quartal stärker an. Zudem drosselte sich in der wichtigen Mode- und Ledersparte,
zu der bekannte Luxusmarken wie Louis Vuitton, Christian Dior, Fendi und Céline
gehören, die Abwärtsdynamik deutlich.

Das schwache erste Halbjahr, in dem LVMH in nahezu sämtlichen Sparten unter
einer mauen Nachfrage gelitten hatte, ist damit aber noch nicht ausgeglichen:
Nach neun Monaten ergibt sich für den Gesamtkonzern immer noch ein organischer
Umsatzrückgang um zwei Prozent auf rund 58,1 Milliarden Euro. Angesichts
ungünstiger Wechselkurse lag der Rückgang insgesamt sogar bei vier
Prozent./tav/mne/stk

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