Kapitalanlagenbetrug: So erkennt man seriöse Anbieter
Am 11 Januar 2021 veröffentlicht von der Blog-Redaktion der OLB
Dubiose Finanzberaterfirmen werben in den sozialen Medien derzeit mit satten Renditen bei einer Investition in Kapitalanlagen. Besonders beliebt ist die Investition in die Kryptowährungen Bitcoins oder Ethereum. Das Versprechen: Traumrenditen bei gleichzeitig geringen Investitionen. Für Unerfahrene klingt dies zunächst nach einem lukrativen Angebot. Doch dahinter verbirgt sich meist eine Betrugsmasche mit Schneeballsystem.
So gehen die Trickbetrüger vor:
Auf ihren seriös anmutenden Webseiten sammeln die Betrüger zunächst private Daten, um im Nachgang direkt Kontakt aufzunehmen. Bereits bei diesem Erstkontakt fordern die vermeintlichen Consultants, so schnell wie möglich einen Geldtransfer auf ein Online-Banking-Depot zu leisten. Das Depot bietet scheinbar einen Überblick über die bereits getätigten Investitionen und die erwirtschafteten Beträge. Das böse Erwachen kommt, wenn die Gewinne wachsen und das Geld an den Anleger ausbezahlt werden soll. Plötzlich gibt es keinen Kontakt mehr zu den „Consultants”. Ein Zugriff auf die angeblichen Erträge ist dann auch nicht mehr möglich. Doch manche dieser “Berater” gehen noch weiter. Sobald die Opfer eine Auszahlung ihrer Anlagen und Gewinne wünschen, ermutigen sie die Betrüger dazu, immer noch weitere Beträge zu investieren. Das Argument dahinter: die Aussicht auf noch weit höhere Gewinne. Die Folge: Es entsteht eine Spirale und die Investitionen steigern sich zu immer höheren Verlusten. Oder anders gesagt: Gewinne werden mit diesen Anlagen leider nie erwirtschaftet.
Ein paar Tipps, um dubiose Angebote zu entlarven:
Grundsätzlich gilt: Vorsicht beim Anzeigen in Spam-Mails, die mit Kapitalanlagen werben und hohe Renditen versprechen. Diese deuten meist auf fragwürdige Finanzdienstleistungen hin.
Sollte ein Angebot dennoch Interesse geweckt haben, ist es ratsam sich in Suchmaschinen und Foren zu informieren, ob es Beiträge von anderen Anlegern zu diesem Anbieter gibt. Meist findet man so schnell wichtige Informationen von Opfern und kann unnötige Geldverluste vermeiden.
Auch auf den Websites der Anbieter lohnt ein genauer Blick auf das Impressum, die Ansprechpartner oder den Hauptsitz des Unternehmens. Dies kannst man zum Beispiel mit einem Blick in das Handelsregister. Hier sind Firmensitz, Rechtsform und vertretungsberechtigte Personen gelistet. Wenn diese mit den Daten auf der Homepage übereinstimmen, ist das ein positives Zeichen.
Ein weiterer wertvoller Tipp, um Betrügern auf die Schliche zu kommen: Eine Recherche auf der Seite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ( BaFin). Diese steht unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Finanzen und hat nur vertrauenswürdige Finanzdienstleister gelistet. Hat die beworbene Firma eine Lizenz der BaFin, spricht dies für ein seriöses Unternehmen. Bei ausländischen Unternehmen solltest überprüft werden, ob diese auf den jeweiligen Seiten der Aufsichtsbehörden angeführt sind.
Um bei einer geplanten Investition auf Nummer sicher zu gehen, ist der Kontakt zu einem bekannten und vertrauten Ansprechpartner, z.B. hier bei der OLB, ein erster richtiger Schritt. Eine umfassende Beratung zu Konditionen, sowie Chancen und Risiken von Kapitalanlagen ist ein Muss. Dabei kann man sagen, dass grundsätzlich gilt: Je höher die versprochene Rendite, umso riskanter das Angebot. Ein weiteres Merkmal für eine vertrauenswürdige Beratung: Die Option die maximal gewünschte Verlusthöhe bereits vor der Investition mit dem Consultant zu besprechen. Denn seriöse Anbieter haben eine Schadensbegrenzung ihrer Kunden im Sinn.
Sollte ein Dienstleister unaufgefordert telefonisch Kontakt aufnehmen, handelt es sich dabei in der Regel um ein dubioses Angebot. Seriöse Anbieter dürfen gesetzlich keine Telefonwerbung betreiben. Auch wenn du bereits ein Gespräch mit einem Anbieter am Telefon geführt hast: Übersende keinesfalls deine persönlichen Dokumente. Trickbetrüger nutzen diese oftmals für undurchsichtige Geldtransfers.
Fazit:
Hilfreich ist ein gesundes Misstrauen, wenn schnelle Gewinne in Aussicht gestellt werden. Bei einer seriösen Anlage kommt der Gewinn meist nicht über Nacht zustande. Anzeigen mit hohen Renditen mögen verlockend wirken, doch sind sie meistens unseriös. Vorsicht ist geboten. Unbekannten Finanzberatern leichtfertig anvertraute Daten können schnell missbraucht werden. Professionelle Berater geben vor einer Investition immer genügend Bedenkzeit. Übereilte Geldtransfers sind unnötig und weisen auf Unseriösität hin. Sollte man dennoch einem Betrug erlegen sein, ist es wichtig ihn umgehend bei der BaFin und der Polizei zu melden. So schützt man andere Anleger vor großen finanziellen Schäden.