Wissenschaftspreis der OLB-Stiftung
Die OLB-Stiftung lobt auch im Jahr 2024 den OLB Wissenschaftspreis aus und leistet damit einen Beitrag zur Förderung des Wissenschaftsstandorts Nordwestdeutschland. Mit insgesamt 22.000 Euro werden exzellente Arbeiten prämiert, die von Absolventinnen und Absolventen der staatlich anerkannten Universitäten und Hochschulen im Nordwesten gefertigt und von der Universität/Hochschule als qualitativ herausragend bewertet wurden.
Vielen Dank für die zahlreichen Bewerbungen, die bei uns eingegangen sind! Für dieses Jahr ist die Bewerbungsphase beendet. Die Jury wird spätestens Ende Februar 2025 final entscheiden. Bis dahin bitten wir Sie um etwas Geduld. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden anschließend benachrichtigt.
"Der Wissenschaftspreis hat das Selbstvertrauen in mein wissenschaftliches Können und meine Forschung gestärkt"
Jasmin L. Walter, Preisträgerin des 1. Platzes der vergangenen Ausschreibung in der Kategorie Studienabschlussarbeiten, sagt, was den OLB Wissenschaftspreis der OLB-Stiftung besonders ausmacht und worauf es bei der Bewerbung ankommt.
Frau Walter, das Thema Ihrer Arbeit lautete: "Decoding visual attention: A graph theoretical analysis of eye tracking data recorded in a virtual reality identifying spatial navigation properties". Erklären Sie uns bitte, worum es dabei genau geht und wie Sie selbst die Relevanz ihres Forschungsgebietes für die Gesellschaft einschätzen.
Die Fähigkeit, sich in einer neuen Umgebung zu orientieren und den richtigen Weg zu finden, ist im Alltag unerlässlich. Doch warum sind manche Menschen darin sehr viel besser als andere? Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, diese Fähigkeit nicht nur im Labor, sondern auch während des aktiven Lernens, Orientierens und Navigierens in möglichst lebensechten Szenarien, in denen sich die Menschen frei bewegen können, zu untersuchen.
In meiner Arbeit habe ich die Augenbewegungen von Versuchspersonen untersucht, die 1,5 Stunden durch eine Stadt in virtueller Realität gelaufen sind. Da die Versuchspersonen frei entscheiden konnten, wohin sie in der virtuellen Stadt gehen und was sie betrachten, habe ich eine neue Analysemethode entwickelt, die es ermöglicht, durch die Anwendung von Graphentheorie gemeinsame Verhaltensmuster des Blickverhaltens trotz dieser Handlungsfreiheit zu identifizieren. Dadurch konnten wir unter anderem zeigen, dass die Versuchspersonen bestimmte Gebäude in der Stadt als Landmarken (auch Orientierungspunkte) verwendet haben.
Diese neue Analysetechnik ermöglicht es daher, die Fähigkeit zu navigieren besser zu untersuchen und zu erforschen, was die Menschen, die darin besonders erfolgreich sind, anders machen als andere. Langfristig könnte dies die Grundlage für die Entwicklung neuer Navigationshilfen sein, die die Fähigkeit zu navigieren verbessern und trainieren, anstatt sie, wie GPS-basierte Navigationshilfen, eher zu verschlechtern. Besonders für Personen, die sich in neuen Umgebungen unsicher fühlen, kann dies potenziell zu mehr Sicherheit und Unabhängigkeit führen.
Wie haben Sie die Ausschreibung und die Bewerbungsphase des OLB Wissenschaftspreises empfunden?
Die Bewerbungsphase für den OLB Wissenschaftspreis fiel für mich in eine besonders stressige Zeit, da ich mich zu diesem Zeitpunkt bereits mitten in meiner Doktorarbeit befand. Nicht nur benötigte ich Zeit und Muße, um die richtigen Worte für die Bewerbung zu finden, sondern es kostete mich auch Überwindung, überhaupt die Chance zu nutzen und mich auf den Preis zu bewerben. Zum einen bin ich häufig selbst meine eigene größte Kritikerin, zum anderen riskiert man bei so einer Bewerbung auch potenziell, nicht erfolgreich zu sein, denn letztendlich bewerben sich viele talentierte Menschen mit herausragenden Arbeiten um diesen Preis. Doch ich kann nur jedem empfehlen, sich selbst nicht im Weg zu stehen und es trotz kleiner Zweifel und Hemmungen zu versuchen, denn wenn man sich gar nicht erst bewirbt, ist die Entscheidung bereits gefallen.
Was hat sich nach der Verleihung für Sie geändert?
Für mich war die Preisverleihung selbst bereits eine besondere Anerkennung meiner Leistung und eine schöne Möglichkeit, diese gemeinsam mit meiner Familie, meinen Freunden und Betreuern, die mich während der Arbeit begleitet haben, zu feiern. Den Wissenschaftspreis zu erhalten, hat zudem auch meine beruflichen Ziele sowie mein Selbstvertrauen in mein wissenschaftliches Können und meine Forschung gestärkt. Ebenso habe ich durch den Preis eine größere Sichtbarkeit innerhalb meines Instituts, der Universität und darüber hinaus erhalten. Aktuell arbeite ich für meine Doktorarbeit an der Fortsetzung des Projekts meiner Masterarbeit, und im Gespräch mit Kollegen, ebenso wie in meinem Lebenslauf und auf Konferenzen, wird meine wissenschaftliche Leistung durch den Preis besonders sichtbar und hervorgehoben. Insgesamt hat sich also die Wertschätzung und Sichtbarkeit meiner Arbeit sowohl von innen als auch von außen verändert und ist noch stärker geworden.
Welchen Tipp würden Sie den Bewerbern des OLB Wissenschaftspreises geben?
Bei der Bewerbung auf den OLB Wissenschaftspreis ist es leicht, sich in den Details der eigenen Arbeit zu verlieren, und dies kann es schwierig machen, die herausragenden Aspekte der Arbeit zu kommunizieren. Daher würde ich allen BewerberInnen empfehlen, die eigene Arbeit aus fremden Augen zu betrachten: Welche Aspekte machen diese Arbeit aus? Welche Bedeutung hat die Arbeit im eigenen Fachgebiet und darüber hinaus? Welche potentiellen Möglichkeiten ergeben sich aus den Ergebnissen der Arbeit für die Zukunft und/oder die Gesellschaft? Wenn diese Fragen in der Bewerbung beantwortet werden, werden die Stärken der Arbeit sichtbar.
Weitere Details zum Wissenschaftspreis 2024
Dissertationen
- 1. Preis: 5.000 Euro
- 2. Preis: 3.500 Euro
- 3. Preis: 2.500 Euro
Studienabschlussarbeiten
(Diplom-, Magister-, Staatsexamens-, Bachelor- oder Masterarbeiten)
- 1. Preis 5.000 Euro
- 2. Preis 3.500 Euro
- 3. Preis 2.500 Euro
Zur Beurteilung der Arbeiten werden je nach Fachbereich folgende Kriterien herangezogen: Innovationsgrad, Theorie/Grundlagenforschung, Praxisrelevanz, Nutzen für Umwelt und Gesellschaft, Wirtschaftlichkeit, Form der Darstellung, Themenbezug.
Bewertet werden nicht nur das (fach-)wissenschaftliche Niveau der Arbeit, sondern auch die gesellschaftliche Bedeutung, der Mut bei der Wahl des Ansatzes und die Fähigkeit, Themen besonderer Art zu entwickeln und überzeugend darzustellen.
Bedingungen für die Teilnahme
Bewerben können sich alle, die seit dem 17. Dezember 2022 eine wissenschaftliche Abschlussarbeit (Diplom-, Magister-, Staatsexamens-, Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit) vorgelegt haben und deren Prüfungsverfahren abgeschlossen ist. Doppelverfasserschaft ist ausgeschlossen. Dabei sind alle Fachrichtungen der folgenden Universitäten und Hochschulen im Nordwesten zugelassen:
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Constructor University Bremen
- Universität Bremen
- Universität Osnabrück
- Universität Vechta
- Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
- Hochschule Bremen
- Hochschule Bremerhaven
- Hochschule Emden/Leer
- Hochschule Osnabrück
Termin
Einsendeschluss: Montag, 16. Dezember 2024
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail an stiftung@olb.de mit dem Stichwort: OLB Wissenschaftspreis 2024.
Alle Anlagen bitte in einem pdf-Dokument unter Ihrem Namen (Name_Vorname_Art der Arbeit.pdf) abspeichern.
Kontakt
OLB-Stiftung
Stichwort: OLB Wissenschaftspreis 2024
Stau 15/17
26122 Oldenburg
Telefon: 0441 221-1213
E-Mail: stiftung@olb.de
Mitglieder der Jury
- Prof. Dr. Bernadette Malinowski, Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz
- Prof. Dr. Günther Meschke, Lehrstuhl für Statik und Dynamik der Ruhr-Universität Bochum
- Prof. Dr. Axel Meyer, Lehrstuhl für Zoologie/Evolutionsbiologie der Universität Konstanz
- Prof. Dr. Anne Paschke, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Technikrecht und das Recht der Digitalisierung der Technischen Universität Braunschweig
- Univ.-Prof. Dr. Dres. h.c. Michael Quante, Philosophisches Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
- Prof. em. Dr. Joachim Treusch, Präsident a. D. der Jacobs University Bremen