Vorsicht, Zwilling: In diesen Ländern müssen Sie beim Geld aufpassen
Am 28 März 2019 veröffentlicht von der Blog-Redaktion der OLB
Verwechslungsgefahr: Diese Münzen sehen dem Euro ähnlich
Seit mehr als 17 Jahren ist der Euro hierzulande im Umlauf. Es gibt acht verschiedene Münzen im Wert zwischen 1 Cent und 2 Euro sowie sieben Banknoten im Wert zwischen 5 und 500 Euro, wobei letztere nicht mehr gedruckt wird. Obwohl die Münzen und Scheine als sehr fälschungssicher gelten, gibt es immer wieder mal Versuche, Falschgeld in Umlauf zu bringen. Das kann allerdings auch unabsichtlich geschehen. Denn die Devisen einiger Länder sehen dem Euro zum Verwechseln ähnlich – zumindest auf den ersten Blick und manchmal auch auf den zweiten. So kann es auch umgekehrt passieren, dass Sie in der Ferne aus Versehen mit Ihren Euros zahlen und dadurch mehr ausgeben als gewollt. In folgenden Ländern sollten Sie aufpassen:
Thailand: zum Verwechseln ähnlich
Ein Urlaub in dem südostasiatischen Land ist schon länger kein Geheimtipp mehr. Die traumhaften Strände und die faszinierende Kultur locken Jahr für Jahr Millionen von Menschen nach Thailand. Und die nutzen im Normalfall die dortige Währung, den Baht. Dieser ist deutlich weniger wert als der Euro. Für einen Euro bekommt man derzeit etwa 36 Baht.
Doch bei einer Münze sollte man aufpassen: dem 10-Baht-Stück. Zwar zeigt es auf der Vorderseite das Porträt unterschiedlicher thailändischer Herrscher und auf der Rückseite der Tempel Wat Arun in Bangkok. Doch Größe, Gewicht und vor allem das Aussehen mit einem silbrigen Außenring und einem goldähnlichen Innenteil entsprechen dem einer 2-Euro-Münze. Diese hat allerdings mehr als den siebenfachen Wert. Wenn Sie also in Thailand im Urlaub sind, kann es leicht passieren, dass Sie zwar mit Euro zahlen, dann aber nur Baht herausbekommen. Oder dass Sie nach Ihrer Rückkehr nach Deutschland ungewollt mit der 10-Baht-Münze zahlen. Hier lohnt sich also in jedem Fall ein zweiter Blick.
Übrigens: Eine Weile lang nutzten manche Urlauber nach ihrer Heimkehr die Thai-Münzen, um an Automaten günstiger an Ware zu kommen. Moderne Geräte können Baht und Euro aufgrund des unterschiedlichen Materials jedoch unterscheiden.
Türkei: gleich zwei Euro-Doppelgänger
Beim östlichen Nachbarn der EU sind es sogar zwei Münzen, die den Euro-Geldstücken ähnlich sehen. Zum einen bietet das 50-Kuruş-Stück mit seinem silbernen Rand und dem goldenen Innenteil eine große Verwechslungsgefahr mit der 2-Euro-Münze ‒ wobei das türkische Pendant derzeit gerade mal rund 8 Cent wert ist. Noch problematischer kann es beim Ein-Lira-Stück werden. Denn das hat mit goldenem Rand und silbernem Innenteil nicht nur sehr ähnliche Farben wie die 1-Euro-Münze, sondern es prangt auch noch eine große „1“ auf dem Innenteil. Legt man beide Münzen nebeneinander, sieht man den Unterschied direkt. Doch bei einem kurzen Blick ist unter Umständen schnell ein Fehler passiert, der seinen Preis hat: Immerhin ist das Euro-Stück etwa das Sechsfache wert.
Brasilien: Vorsicht, Verwechslungsgefahr!
Betrachtet man die brasilianischen Real- und Centavos-Münzen, kommt rasch der Gedanke auf, dass sich die Designer das Euro-Kleingeld zum Vorbild genommen haben. Zumindest zeitlich ist dies aber sehr unwahrscheinlich. Denn die zweite Prägung der brasilianischen Währung brachte die Zentralbank 1998 in Umlauf – also vier Jahre vor dem Euro.
Sollten Sie am Zuckerhut Urlaub machen, lohnt sich bei folgenden Geldstücken erhöhte Wachsamkeit: Das Ein- und Fünf-Centavo-Stück sieht den europäischen Pendants aufgrund der kupferfarbenen Optik und der vergleichbaren Größe ähnlich. Genauso ist es bei dem 10-Centavo-Stück, das wie die europäische Variante zudem auch einen geriffelten Rand hat. Auf den ersten Blick könnte man auch bei der Ein-Real-Münze den Eindruck haben, einen Euro in der Hand zu haben. Jedoch sind die Euro- und Cent-Münzen aktuell mehr als viermal so viel wert wie die brasilianischen Zwillinge.
Russland: Das Gefühl trügt
Rein optisch ähnelt die russische 1-Rubel-Münze gar nicht irgendeinem der Euro-Geldstücke. Doch wenn man sie nur fühlt, denkt man unwillkürlich an die 10-Cent-Münze. Der Knackpunkt ist der Rand, denn der ist bei beiden Münzen geriffelt. Aber Achtung: Momentan liegt der Wert des Rubels deutlich unter einem Cent!
Scheinbar alles richtig gemacht
Im Gegensatz zu den Münzen sind die Euro-Banknoten nicht sonderlich anfällig für Verwechslungen. Dennoch gibt es Scheine in anderen Ländern, die zumindest ein gewisses Verwechslungspotential haben. Ein Beispiel ist die Schweiz, wo die 10-, 20- und 50-Franken-Noten jeweils farbliche Ähnlichkeiten mit den 50-, 10- und 100-Euro-Scheinen aufweisen. Ähnlich sieht es beim nördlichen EU-Nachbarn Norwegen aus, dessen neue Kronen-Noten bei einem flüchtigen Blick ebenfalls mit Euro-Scheinen verwechselt werden können ... Also: Augen auf beim Geldausgeben und gute Reise!