Ausbildung finanzieren: Das müssen Azubis wissen
Am 07 Juni 2019 veröffentlicht von der Blog-Redaktion der OLB
Was Azubis beim Thema Finanzen beachten sollten
Erste Ausbildung = erstes Gehalt: Im Gegensatz zu Studierenden müssen Auszubildende nicht mehrere Jahre ohne festes Einkommen überbrücken. Trotzdem decken auch die gut 900 Euro, die im Durchschnitt pro Monat fließen, nicht immer alle Kosten. Welche zusätzlichen Finanzquellen es gibt und wie Azubis ihr Geld sinnvoll anlegen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber-Artikel.
BAB, Wohngeld, Bewerbungskosten: zusätzliches Geld vom Staat
Die meisten Azubis bekommen während ihrer Erstausbildung Unterhalt von ihren Eltern. Hinzu gesellt sich bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres Kindergeld. Reicht das nicht, gibt es ‒ wie im Studium ‒ Unterstützung vom Staat. Statt BAföG heißt die allerdings BAB (steht für: Berufsausbildungsbeihilfe) und wird von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt. Wie beim BAföG orientiert sich der Beitrag am eigenen Einkommen und an dem der Eltern. Maximal gibt es für Azubis ohne Kind 635 Euro im Monat (Stand: Mai 2019).
Steht einem Auszubildenden BAB „dem Grunde nach“ nicht zu, kann er oder sie stattdessen Wohngeld beantragen. Das betrifft vor allem Azubis, die eine zweite Ausbildung absolvieren. Sind sie volljährig und wohnen aufgrund der Ausbildung nicht mehr bei ihren Eltern, können sie sich für einen Zuschuss an die Wohngeldstelle ihrer Gemeinde wenden.
Ist man noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle, kann auch das einiges kosten. Bücher zur Vorbereitung, professionelle Bewerbungsfotos, Fahrtkosten zum Vorstellungstermin: Schnell kommt eine beträchtliche Summe zusammen. Haben sich Azubis bei der Agentur für Arbeit als Bewerber gemeldet, bevor die Bewerbungskosten entstehen, können sie diese erstattet bekommen. Wichtig: die entsprechenden Quittungen sammeln und als Nachweis für die Kosten bereithalten.
Nebenjob: ein begrenzter Zusatzverdienst
Neben einer Vollzeitstelle bleibt nicht viel Zeit für einen Nebenjob. Theoretisch ist er aber möglich, wenn man bestimmte Aspekte beachtet. Ganz entscheidend: Zuerst mit dem Arbeitgeber sprechen, denn ohne dessen Zustimmung ist ein Nebenverdienst nicht erlaubt. Wichtig ist auch, nur so viele Stunden zu arbeiten, wie es das Jugendarbeitsschutzgesetz zulässt. So dürfen beispielsweise minderjährige Azubis maximal 40 Stunden pro Woche und acht pro Tag arbeiten. Bei Volljährigen liegt die Grenze etwas höher. Alle Auszubildenden müssen außerdem eine ununterbrochene Ruhepause von mindestens elf (bei Minderjährigen: zwölf) Stunden einhalten. Außerdem sollte man die Freibetragsgrenze von BAB oder Kindergeld nicht überschreiten, ansonsten werden die Zuschüsse gekürzt.
Zuschüsse vom Arbeitgeber: was zum Gehalt dazukommen kann
Fahrtkosten für den Weg zwischen Wohnung und Arbeit stemmen Azubis in der Regel selbst. Einige Arbeitgeber zahlen allerdings einen Fahrtkostenzuschuss oder übernehmen das Monatsticket. Am besten einfach nachfragen, ob es dafür verfügbare Mittel gibt. Auch beim Sparen kann der Arbeitgeber Azubis unter die Arme greifen. Wie viele andere Arbeitnehmer haben die meisten Auszubildenden Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen. Hier zahlt der Arbeitgeber einen Beitrag pro Monat, den man nicht direkt ausbezahlt bekommt, sondern anlegen muss. Je nach Job gibt es so zwischen sechs und maximal 40 Euro on top. Welche Anlageform persönlich am sinnvollsten ist, bespricht man am besten mit einem Finanzberater. Experten empfehlen jungen Leuten meist einen Fondssparplan, aber auch ein Bausparvertrag kann sinnvoll sein; vereinbaren Sie gerne einen Termin mit einem unserer örtlichen OLB-Berater.
Für flexible Rücklagen: Tagesgeldkonto
Wer all diese zusätzlichen Finanzquellen ausgeschöpft hat, sollte zudem ein finanzielles Polster ansparen, damit Unvorhergesehenes nicht aus der Bahn wirft. Das geht am besten mit einem Tagesgeldkonto. Auch wenn es darauf momentan keine hohen Zinsen gibt, bekommt man mehr als bei einem normalen Sparbuch. Der wichtigste Vorteil: Man ist stets für spontane Ausgaben gewappnet, wenn etwa mal der Laptop oder das Handy kaputt sein sollten. Die OLB hat viele Angebote, die auf Auszubildende zugeschnitten sind. Hier finden Sie alle auf einen Blick.