Hochwasser, Sturm und Starkregen: Was ist eine Elementarversicherung?
Am 26 Oktober 2021 veröffentlicht von der Blog-Redaktion der OLB
Die Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 hat uns gezeigt: Der Klimawandel ist da und führt zu heftigen Unwetterereignissen – auch in Gegenden, in denen man damit bislang nicht gerechnet hatte. So kam es neben den katastrophalen Hochwasserfluten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auch zu lokalen Gefahrensituationen im Weser-Ems-Raum. Viele der Betroffenen sahen sich im Anschluss mit einem großen Problem konfrontiert, denn ihre Hausrat- und Wohngebäudeversicherung deckte die durch die Flut entstandenen Schäden in den meisten Fällen nicht ab. Die Lösung: eine Elementarversicherung.
Elementarschaden – was ist das eigentlich?
Von Elementarschäden spricht man immer dann, wenn Naturgewalten und Extremwetter, wie zum Beispiel Hochwasser, Lawinen, Erdbeben, Erdsenkungen, aber auch Starkregen oder sogar ein Vulkanausbruch Schäden an Häusern und Wohnungen verursachen. Vulkanausbrüche kommen zum Glück in Deutschland nicht allzu häufig vor. Vollgelaufene Keller, zerstörte Häuser durch Murenabgänge und eingestürzte Dächer durch zu hohe Schneelasten gehören jedoch bereits heute zum Alltag. Genau in solchen Fällen greift die Elementarversicherung.Ein Beispiel: Durch massive, lokale Regenfälle tritt der örtliche Bach über seine Ufer und überflutet nahegelegene Häuser. Im Worst Case ist an Ihrem Haus ein Totalschaden entstanden. Aber es können auch teure Teilschäden auftreten: etwa ein neues Dach für 50.000 Euro oder die Trockenlegung des Kellers für 25.000 Euro. Kosten, die Sie mit einer Elementarversicherung vermeiden können. Führen Sie sich immer vor Augen: Die Prämie für eine Elementarversicherung ist in Relation zum Schaden sehr gering.
Beginnt, wo andere Versicherungen enden: die Elementarversicherung
Die gute Nachricht: Häufiger auftretende Naturereignisse wie zum Beispiel Sturm, Hagel oder Blitzschlag oder Frost sind durch Ihre Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung bereits abgedeckt. Schlägt also ein Blitz in Ihr Haus oder in den nebenstehenden Baum ein und beschädigt dabei Ihr Gebäude, müssen Sie sich keine Sorgen machen.Die Elementarversicherung deckt darüber hinaus Schäden ab, die durch Extremwetter und andere Naturgewalten verursacht werden. Genau dafür benötigen Sie den Extraschutz als Baustein zu Ihren bestehenden Versicherungen. Die Elementarversicherung ist ein freiwilliger Schutz für Ihr Wohngebäude oder Ihr Inventar.
Das geht mich nichts an. Oder doch? Für wen sich eine Elementarversicherung lohnt
Angenommen, Sie haben sich gerade ein Haus in der Nähe eines Flusses gekauft. Da sich Ihr Eigenheim direkt am Wasser befindet, haben Sie nicht lange überlegt und gleich eine Elementarversicherung zu Ihrer Wohngebäudeversicherung mit abgeschlossen – gut so! Denn sollte es zu einem Hochwasser kommen, sind Sie und vor allem Ihr Keller bestens geschützt.Eigentümer von Immobilien in Regionen mit erhöhtem Risiko für Naturkatastrophen sollten immer dringend eine Elementarversicherung abschließen. Die Versicherer teilen die Gebiete dafür in vier sogenannte Risikozonen ein, je nachdem, wie häufig die Region von Überschwemmungen, Starkregen oder Rückstau betroffen sind.
Zonierungssystem (ZÜRS): Der Gesamtverband der deutschen Versicherer ordnet in einem System die einzelnen Regionen in Deutschland danach ein, wie hoch die Gefährdung für Elementarschäden ist.
In welcher Risikostufe sich Ihre Immobilie befindet, spielt eine wichtige Rolle bei der Berechnung des Versicherungsbeitrags. Die Kosten lassen sich deswegen nicht pauschal vorhersagen, sondern hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Bei einem Beratungstermin können Ihre möglichen Beiträge am besten ermittelt werden.
Aber auch, wenn Sie sich in einer Gegend mit niedrigem Risiko für Hochwasser oder Erdrutsche befinden, wird eine Elementarversicherung immer wichtiger. „Wir beobachten, dass die Schäden in den vergangenen zwei bis drei Jahren flächendeckend immer mehr zugenommen haben. Unwetter haben sich aufgrund des Klimawandels verstärkt und sind insgesamt häufiger vorgekommen.”, so Mario Hendle, Vorsorge- und Versicherungsbeauftragter der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG in der OLB-AG. Zukünftig bedeutet dies, „dass eine richtige Absicherung für Ihr Haus – aber auch Hausrat – an Wichtigkeit immer mehr zunehmen wird.”
In der Kombination liegt die Stärke: So sichern Sie ihr Hab und Gut richtig ab
Die Elementarversicherung muss immer als Paket mit einer Wohngebäude- und/oder Hausratsversicherung abgeschlossen werden. Im ersten Fall wird dabei Ihr Gebäude versichert, im zweiten jedoch nur das Inventar Ihrer Immobilie.
Ein Beispiel: In Folge von heftigem Regen wird Ihr Grundstück überflutet und Ihr Keller läuft mit Wasser voll. In diesem Fall übernimmt die Elementarversicherung als Erweiterung zu Ihrer Wohngebäudeversicherung die Kosten für die Entfeuchtung und Reparatur Ihrer Wände. Die Wintersachen, alten Spielsachen und Fahrräder, die im Keller beschädigt wurden, zahlt die Versicherung hingegen nicht. Dafür benötigen Sie eine gesonderte Hausratversicherung mit dem Baustein Extremwetterschutz.
Für den vollumfänglichen Schutz ihrer Immobilie sowie Ihres sonstigen Besitzes empfehlen wir Ihnen deswegen, die Elementarversicherung sowohl bei der Wohngebäude- als auch bei der Hausratversicherung abzuschließen.
Ein schöner Nebeneffekt der Hausratversicherungs-Kombi: “Dieser Schutz gilt auch im Urlaub. So sind zusätzlich die eigenen Sachen im Hotelzimmer versichert, wenn dort die Natur elementare Schäden anrichtet.”, erläutert Versicherungsexperte Mario Hendle.
Wann greift die Elementarversicherung?
Ihre Elementarversicherung kommt immer dann zum Tragen, wenn ein Schaden an Ihrer Immobilie durch eine Elementargefahr entstanden ist. Sie deckt jedoch keine Schäden, die durch menschliches Zutun verursacht wurden, wenn beispielsweise ein Erdrutsch nicht durch Starkregen, sondern durch Bergbau oder Erdarbeiten entstanden ist.
Folgende Bestandteile Ihrer Immobilie sind bei Elementarschäden mitversichert:
- Carports
- Garagen
- Terrassen
- Balkone
- Loggien
- Treppenabgänge
- Lichtschächte
- Kellerschächte und
- Kellerabgänge
Die Elementarversicherung als Bestandteil Ihrer Wohngebäudeversicherung übernimmt im Schadensfall die Reparatur Ihrer Immobilie, aber auch einen möglichen Wiederaufbau inklusive der Baunebenkosten. Als Zusatz zu einer Hausratversicherung werden dann auch noch die Kosten für Ihr beschädigtes Inventar übernommen.
Darüber hinaus sind Sie aber auch gegen Schäden versichert, die durch ein Rückstau entstehen. Man spricht von einem Rückstau, wenn (Ab-)Wasser durch Leitungsrohre in die Immobilie gedrückt wird und nicht mehr abfließen kann.
Fazit – eine Versicherung für jeden
Extremwetter und Naturgewalten treten durch den Klimawandel immer häufiger auf – und das auch in Regionen, in denen man sich bisher sicher fühlte. Deswegen wird die Elementarversicherung ein zunehmend wichtiger Bestandteil Ihres vollumfänglichen Versicherungsschutzes.
Gerne helfen wir Ihnen bei all Ihren Fragen rund um die Elementarversicherung. Besuchen Sie unsere Website, kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich individuell beraten. Wir freuen uns auf Sie!